[zeks'tantn] & ['sekstantn]

Sextanten-Sonett

Wenn Standort nicht, noch Kursverlauf bekannt,
da Nebel hüllet ein die Bark auf See.
Wenn rings umher nur Wasser und kein Land,
umspringend' Winde machen Luv zu Lee,
dann hofft des Seemanns Herz auf einen Strahl
der Sonne für der Mittagszeit Besteck:
Die güld'ne Scheibe zeige sich einmal
und schiebe, was verdunkelt, ganz hinweg.
Er nimmt sein Spiegelinstrument zur Hand,
die Sonne peilt er an und auch die Kimm,
schaut dann in seiner Tafel nach und kann
berechnen, dass des Schiffes Standort stimm'.
Dies Instrument, auf allen Meer'n bekannt,
wird in der Seefahrt der Sextant genannt.

Sechs Tanten

Sechs Tanten hatt' ich um mich steh'n
als Knab' in meinem Ställchen.
Sie wollten nach mir Kleinem seh'n
und schenkten mir ein Fellchen.
Doch war fürs Fellchen ich zu groß,
wollt' nicht auf Bären schlummern.
"Nanu, ach Gott! Wie kommt das bloß?
Gehört der zu den Dummer'n?
Wir haben alle einst geruht
auf weicher Bärenhaut!"
Ja, liebe Tanten, nun ist's gut:
Ihr habt Euch nichts getraut!
Ich steh' bereits, bin noch kein Jahr:
Nichts ist mehr, wie es einstmals war!
Nur deshalb keinen Streit!

Sex-Tanten

Dies war sein erster Eindruck im Hannöverschen:
Entlang der B 6, auf dem Wege über Nienburg Richtung Nordsee,
standen in unregelmäßigen Abständen Tanten,
die für die Vorbeifahrenden schon mal die Röcke lüpften.
Was sind denn das für Gestalten?,
dachte er, der er solches aus seinem Teil des Landes nicht kannte.
Heute stehen da Wohnmobile
und er hat sich an den Anblick gewöhnt.
In der Region Hannover, so meint er aber immer noch,
herrschen seltsame Sitten.