Namens-Rätsel - endlich Freitag... - Lösung
Um den Träger welchen Namens geht es hier?
Als "Viertelneger" hätt' man wohl
ihn einst bei uns gescholten.
Doch ist er heute ein Symbol
für Gleichheit, die wir wollten.
Fontane schon sprach deutlich Lob
des Vetters innig Triebe
als er geschichtlich' Verse wob
von treuer Heimatliebe.
Doch leider droht uns Ungemach,
diesmal aus andrem Grunde:
Beim Sprechen fällt ein T uns flach,
von Sprachregeln gibt's Kunde.
So wird bei uns ein Name kurz
zum leichten Schimpfwort - ist das schnurz?
Lösungen bitte nur per PN!
Hinweis 1: Siehe Abbildung.
Hinweis 2: Ein Vetter kann nicht nur ein Blutsverwandter sein. Es gibt in unserer Sprache auch andere Vettern.
Hinweis 3: Namen sind so ein eigen Ding. Viele gibt es in Lang- und Kurzform. So wird aus Barbara Barbie, aus Susanne Susi. Aber auch Langformen von Namen werden oft durch Anhängen eines langen i-Lauts sozusagen verniedlicht. Zu meiner Schulzeit war das allgemein üblich - selbst die Spitznamen hatten ein lang gesprochenes i am Ende.
Hinweis 4: Wie sprechen viele (wenn nicht die meisten) Deutschen die Wörter 'cheese', 'chocolate' oder 'chalk' am Wortanfang aus? Ja, falsch, denn sie vergessen einen Laut.
Hinweis 5: "Last call" - siehe neue Abbildung.
Rätsellösung:
Da es inzwischen schon wieder Freitag ist, die Ratebeteiligung sich aber in Grenzen hält, will ich nun die Lösung vorstellen:
Gesucht wurde A r c h i e Harrison Mountbatten-Windsor (Baby Sussex).
Die Großelterngeneration mütterlicherseits ist schwarz und weiß (s. a. Bild 2).
Die Mutter ist also halb schwarz, der Vater aber weiß. So wäre das Kind im Sinne der "Rassenkunde" des Dritten Reiches (s. oben, "einst gescholten") also ein "Viertelneger".
Wolfgang hat dann richtig erkannt, dass der obige Reim sich auf Theodor Fontanes Ballade "Archibald Douglas" bezieht, die wohl noch jede/r aus der Schule kennt. Das ist ein Hinweis auf den Namensvetter Archibald des kleinen Neubürgers. Archie ist die Kurzform von Archibald.
"Ungemach" droht nun durch die falsche Aussprache dieses Kurznamens durch viele Deutsche. Im britischen Englisch würde man den Namen "Aatschie" aussprechen, im amerikanischen Englisch "Artschie". Da es im Deutschen nur sehr wenige Begriffe gibt, die am Wort- oder Silbenbeginn die Lautkombination "tsch" aufweisen, lassen Deutsche für gewöhnlich auch beim Englischsprechen den t-Vorschlag, wie man das nennt, einfach weg. Selbst das im Deutschen weit verbreitete Wort 'Tschüs' wird bei so manchem zu "Schüs" oder einfach "Schü".
Und was kommt nun dabei heraus? Barbara schreibt zurecht: Der arme Arsch(ie)!
Nochmals also meinen Glückwunsch an Barbara für die richtige Lösung.
Schon einen Tag früher traf die richtige Lösung von einem MH-Mitglied ein, das aber, ganz bescheiden, den eigenen Namen hier nicht lesen möchte. Trotzdem: Tolle Leistung! Darauf einen Schampus!
Das ist eine interessante Frage, Jost. Es wird definitiv nicht zu d und es wird in Deutschland auch nicht verschluckt. Die deutschen Regeln kennen es an der Stelle einfach nicht... ;-)