Heute schon die Brust gestrichen?
Brust-Kosmetik im Krankenhaus?
Als ich neulich einen Patienten im Klinikum Neustadt a. Rbge. des Klinikums der Region Hannover besuchte, bekam ich von einer netten Krankenschwester eine Visitenkarte in die Hand gedrückt. Die Kontaktdaten als solche sind für mich von marginalem Interesse, wohne ich doch nur 400 m von der Klinik entfernt und kann jederzeit in das Haus hinüber gehen.
Trotzdem warf ich zu Hause mal einen Blick auf die Visitenkarte. Er entlockte mir ein Lächeln. Zwar wusste ich schon seit längerer Zeit, dass heutzutage statt des Begriffs Schlaganfall-Station auch im deutschen Krankenhauswesen die Bezeichnung Stroke Unit üblich ist. Doch dass man sich auf der Station auch mit Chest Paint beschäftigt, war mir absolut neu. Der Drang, alles zu verenglischen, treibt ungeahnte bunte Blüten!
Paint, verehrte Krankenhausverwaltung, ist das englische Wort für Farbe, und zwar für die Substanz, nicht die Art oder Qualität der Farbe, die colo[u]r heißt. A pot of paint, aber of red, blue or green colo[u]r.
Was die Herrschaften meinen, so kann man aus dem Zusammenhang schließen, ist eigentlich pain, also Schmerz. So wäre es dann sinnvoll: Chest Pain = Brustschmerz, ein nicht sehr angenehmes Symptom, das die stationäre Aufnahme im Krankenhaus durchaus angemessen erscheinen lässt.
Fragt sich nur, ob es die deutschen Begriffe nicht auch tun würden?
Bürgerreporter:in:Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge |
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