Als Büblein klein an der Mutter Brust...
...hopp heissa bei Regen und Wind...
So klingt es im Trinklied aus den "Lustigen Weibern von Windsor".
Es regnete und windete nicht in der privaten Geburtsklinik von Dr. Carl Abernethy hinter der Königsberger Universität in der Giesebrechtstraße 7, die in meiner Geburtsurkunde verzeichnet ist. Also sah ich - zur großen Enttäuschung meiner Mutter - auch keine Veranlassung, einen großen Schluck Muttermilch zu mir zu nehmen. Fläschchen gab es schließlich auch.
Trotzdem waren Vater und Mutter natürlich stolz auf ihren Erstgeborenen. Meinem Vater fiel sogar die von mir nicht wenig gehasste Vokabel vom "Kronsohn" ein und so beschloss man, mich in der Königsberger Schlosskirche taufen zu lassen, dort wo sich der Kurfürst von Preußen am 18. Januar 1701 als Friedrich I. selbst zum ersten König in Preußen gekrönt hatte.
Meine ersten Jahre verbrachte ich dann im westlichen Königsberger Vorort Juditten - bei gutem wie bei schlechtem Wetter auch viel an der frischen Luft. Unser Garten lockte zum Spielen. Mit Mutter und Oma wurden regelmäßige Spaziergänge unternommen. Als Dreijähriger machte ich mich dann auch einmal selbst auf den Weg (natürlich ohne mich abzumelden) als mich niemand begleiten konnte Die Aufregung zu Hause konnte ich gar nicht verstehen, kannte ich doch Weg und Steg von den häufigen Spaziergängen. Eine Nachbarin, die von meinem Verschwinden gehört hatte, mich nach zwei Dritteln meines Weges zufällig unterwegs traf und mich nach Hause begleiten wollte, musste sich dann noch anhören: "Ich weiß selbst, wo es nach Hause geht!"
Die schöne Zeit der frühesten Kindheit war dann nach wenigen Jahren beendet und es war ein weiterer Weg zu gehen als ich ihn vorher kennen gelernt hatte.
Bürgerreporter:in:Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge |
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