SoVD bestürzt über Ärztemangel
Der neue während der Hauptversammlung des SoVD Ortsverbandes Neustadt gewählte Vorstand traf sich am 07.05. zu seiner 1. Vorstandssitzung (s. Foto).
"Auf der Tagesordnung war u.a. auch der besorgniserregende Ärztemangel in Neustadt ein Thema"; so die Vorsitzende Ulrike Weisang. SIe wies dabei darauf hin, dass Neustadt kein Einzelfall sei, denn wegen der Alterung der Gesellschaft und wegen des enormen medizinischen Fortschritts steige der Behandlungsbedarf überall exorbitant an. Außerdem würden viele junge Mediziner nach dem Studium ins Ausland abwandern.
"Wir haben ja sogar einen doppelten demografischen Wandel! Denn nicht nur wir Patienten sondern auch die Ärzte werden immer älter, gehen in den Ruhestand und junge Ärzte verlassen in großer Zahl Deutschland oder arbeiten lieber in den Großstädten", so Weisang weiter und erklärte, dass laut einer neuen Studie von KBV und BÄK bis zum Jahr 2020 allein im ambulanten Bereich in Deutschland rund 51800 Ärzte ersetzt werden müssen, darunter knapp 24000 Hausärzte!
Über die Auswirkungen bzgl. des Ärztemangels in Neustadt wurde dann heftig diskutiert und dabei mitgeteilt, was man selbst oder im Bekanntenkreis in letzter Zeit erlebt habe, wenn man einen Arzttermin benötigte oder im Wartezimmer saß. "Manches hörte sich sehr besorgniserregend an" so Weisang, "aber beide Seiten, Ärzte sowie Patienten sind die Leidtragenden."
Das Fazit aus allem war dann abschließend sehr depremierend, denn selbst, wenn man die Praxen verdoppelte (entsprechend dem immer größer werdenen Altersanteil der Patienten) was nütze es, wenn sich keine Ärzte dafür fänden. "Vermutlich kann es nur eine Änderung geben, wenn (wie im politischen Raum diskutiert wird) die Gebührenordnung erheblich angehoben wird, dies jüngere Ärzte bewegt, ihre Zukunft in Deutschland und auch in einem Ort wie Neustadt zu sehen," so die 1. Vorsitzende und man werde nunmehr überlegen, was man eigentlich seitens des SoVD unterstützend zur Abhilfe des Ärztemangels tun könne. Vermutlich bliebe nur sich empören bei zuständigen Stellen, aber die Fakten wären Tatsachen, die vermutlich zukünftig noch besorgniserregender werden könnten, so der Eindruck der Vorstandsmitglieder.
Bürgerreporter:in:Ulrike Weisang aus Neustadt am Rübenberge |
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