Die Sowjetisierung der USA
Wer erinnert sich noch an die hohe Zeit des Kalten Krieges und die damaligen sowjetischen Rituale?
Sie wurden im Westen mit Entsetzen zur Kenntnis genommen oder aber verlacht.
Denken wir beispielsweise an die in die Luft gestreckte rechte Faust des Kommunismus, die dem gestreckten, zum Gruß erhobenen rechten Arm der Nazis entsprach. Sie galten als typische Gesten der Diktatur.
Heute sehen wir mit Erstaunen, dass US-Präsident Trump immer öfter auch die rechte Faust grüßend erhebt.
Hält dieser Präsident vor dem Kongress in Washington, DC eine Rede, so springen die Abgeordneten und Senatoren fast schon nach jedem Halbsatz auf und spenden stehend frenetischen Beifall. Man glaubt sich ins sowjetische Moskau zurück versetzt oder wähnt sich beim Volkskongress in Peking.
Im Westen galt einmal, dass sich die Repräsentanten des Staates im offenen Wagen durch die Straßen fahren lassen konnten. Seht da, hieß es einst: Sie sind vom Volk frei gewählt und können sich daher unter dem Volk frei bewegen. Ganz im Gegensatz zu den Sowjet-Spitzen, die in geschlossenen Limousinen mit zugehängten Fenstern auf Sonderspuren durch Moskau gefahren werden müssen.
Wie haben sich die Zeiten doch geändert! Die Sowjet-Bräuche leben wieder auf. Sie kommen schleichend über uns. Zum Glück sind wir in Deutschland noch nicht ganz auf dem US-Niveau angelangt.
Danke für den langen Kommentar - leider nach dem gewohnten Vorurteilsmuster. Aber hier ging es um seltsame Verhaltensweisen, nicht im Entferntesten um Mr. Sanders, "Killary" (was für ein Schwachsinn sich über eine nach unseren Maßstäben Linke hier so zu äußern!) bzw. Obama.
Dass Obama den Friedens-Nobelpreis vorweg auf Verdacht erhielt, weil er eine Menge versprochen hatte zu ändern, ist schon lange diskutiert worden. Das sind also alte Kamellen, genauso wie die Frage, wer sich als Präsidentschafts-Kandidat/in der Demokraten durchgesetzt hatte und warum. So ist das nun mal im Politbetrieb, da gibt es Konkurrenz in den eigenen Reihen (s. das Hauen und Stechen bei der Partei die Linke in Deutschland).
Der Sieg des Kandidaten Trump bei den Präsidentschaftswahlen ist dem US-Wahlsystem geschuldet, das noch auf die Verhältnisse zur Zeit der Eroberung des Kontinents zurückgeht. Bei der "popular vote", nicht jedoch bei den Wahlmännern und Wahlfrauen, die für ihre Bundesstaaten abstimmten, lag Frau Clinton vorn; sie erhielt mehr Stimmen aus der Bevölkerung als der jetzige Präsident. Woran das u. a. auch [!] gelegen haben könnte, dass schlussendlich DT gewählt wurde, wird gerade untersucht. Herr Putin hat jedenfalls gerade erst wieder in Helsinki geäußert, dass er sich DT als Präsidenten gewünscht hatte.
Was hat schließlich der deutsche wirtschaftliche Erfolg (bei dem immer nur ein Wirtschaftssektor betrachtet wird) mit der Frage der US-Rituale zu tun?