Tanzen als Balsam für die Seele
Tanzen beschwingt, fördert und fordert und macht zudem noch Freude. Ebendies dachte sich auch das Internationale Komitee des Tanzes des Internationalen Theaterinstitutes (ITI der UNESCO) und rief im Jahr 1982 erstmals den Welttanztag aus. Dies aus dem Grund, um den Tanz als universelle Sprache in der Welt anzuerkennen. Weltweit findet dieser Tag alljährlich am 29. April statt.
Warum nun gerade am 29. April? Dieser Tag ist der Geburtstag des französischen Tänzers und Choreografen Jean-Georges Noverre. Er lebte von 1727 bis 1810 und war der Gründer des modernen Balletts. Doch schon lange Zeit bevor an einen Welttag des Tanzes überhaupt gedacht wurde, wurde darüber geschrieben. Als Liebhaber der Kunst und selbst Künstler schreibt man dem im damaligen Tagaste, dem heutigen Algerien lebenden Bischof, Philosoph und Kirchenvater Augustinus Aurelius (354 – 430) das nachfolgende Gedicht über den Tanz zu. Doch handelt es sich sehr wahrscheinlich eher um eine pseudoaugustinische Schrift.
Ich lobe den Tanz,
denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge,
bindet den Vereinzelten zu Gemeinschaft.
Ich lobe den Tanz, der alles fordert und fördert
Gesundheit und klaren Geist und eine beschwingte Seele.
Tanz ist Verwandlung des Raumes, der Zeit, des Menschen
der dauernd in Gefahr ist, zu zerfallen ganz Hirn, Wille oder Gefühl zu werden.
Der Tanz dagegen fordert den ganzen Menschen
der in seiner Mitte verankert ist,
der nicht besessen ist von der Begehrlichkeit nach Menschen und Dingen
und von der Dämonie der Verlassenheit im eigenen Ich.
Der Tanz fordert den befreiten, den schwingenden Menschen
im Gleichgewicht aller Kräfte.
Ich lobe den Tanz.
O Mensch lerne tanzen,
sonst wissen die Engel
im Himmel mit dir
nichts anzufangen.
Dann nichts wie Musik angestellt. Ob Klassisch oder modern, ob Rock- oder Popmusik. Ganz egal. Hauptsache es tönt durch den Raum.
Bürgerreporter:in:Johanna Ritter aus Neustadt am Rübenberge |
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