Muttertagsgrüße aus der Ferne

Vorderseite der Klappkarte
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Seit die Idee des Muttertags kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs in den USA geboren worden war, verbreitete sie sich bald auch in Europa und wurde schließlich ein fester Bestandteil deutschen Brauchtums. In dem Zusammenhang ist es nicht verwunderlich, dass der Ehrentag der Mütter zu Beginn besonders vom Verband der Blumenhändler gefördert wurde. Es verhielt sich also ähnlich wie mit dem Valentinstag im Februar, der auch aus den Staaten zu uns kam, wenngleich sehr spät, denn in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war er bei uns noch nicht heimisch.

Heute möchte ich eine kleine selbst gemachte Klappkarte zum Muttertag vorstellen, die meine Mutter aus der Ferne erreichte - von der Atlantikküste, aus französischer Gefangenschaft, in der sich mein Vater noch befand. Zusammen mit anderen, ähnlichen Karten hat sie sich bis heute erhalten.

Sie ist angelegt, als käme sie von den Söhnen, die zu der Zeit noch nicht schreiben konnten. Dennoch, so war wohl der Gedanke, sollten sie ihrer Mutter zum zweiten Sonntag im Mai eine Freude bereiten können.

Schon sehr bald wurde man aber auch selbst für den Muttertag aktiv. Wir Kinder fertigten unsere Zeichnungen, oft auch in Form von Klappkarten, wie wir es dem hier gezeigten Beispiel meines Vaters abgeschaut hatten. Wir pflückten Blumen in der Natur und stellten sie zu Sträußen zusammen - ein Blumengeschäft gab es nicht in der näheren Umgebung. Mein Bruder ließ sich auch mal einen Reim einfallen. Unvergessen ist dieser aus der 2. Klasse der Grundschulzeit:

Der Muttertag, der Muttertag, der ist so wunderschön.
Da helfen die Kinder beim Kochen der halben Rinder.

Ja, helfen war zum Muttertag besonders angesagt - und artig sein, was auch noch extra versprochen wurde. Meine Mutter reagierte darauf: "Dann wünsche ich, es wäre jeden Tag Muttertag...", was heißen sollte, zankt euch nicht immer, ihr Söhne! Aber, natürlich herrschte zwischen dem Großen und dem Kleinen meistens Harmonie. Es war wohl die Lautstärke, die manchmal zu einem falschen Eindruck führte.

Bürgerreporter:in:

Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge

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