Karikaturen - Heute: Ein Maghrebinier in Kiel
Neulich erreichte mich aus MyHeimat-Kreisen der Wunsch, hier doch mal eine selbst gezeichnete Karikatur einzustellen. Doch sind diese kleinen "Werke" nicht so einfach greifbar - sie sind über Jahre hinweg gelegentlich entstanden und sie mögen hier, sie mögen dort versteckt sein - sind also nicht so leicht ans Tageslicht zu befördern.
Ein Beispiel fiel mir neulich jedoch in die Hand. Es stammt noch aus Schülertagen. Lehrer sind, wie man weiß, eine erste Zielscheibe der Karikatur-Versuche ihrer Schülerinnen und Schüler.
Hier stelle ich meinen Deutschlehrer auf der Oberstufe des Gymnasiums in gezeichneter Form vor: Studiendirektor Lic. phil. Dr. phil. Artur Maurer, der aus Siebenbürgen stammte und auch ein guter Freund meines Vaters war.
Teil der Literatur, die wir im Deutschunterricht als Hausaufgabe so nebenbei zu lesen hatten, stammte von südosteuropäischen Autoren, so beispielsweise Gregor von Rezzoris "Maghrebinische Geschichten", die freilich nichts mit dem nordafrikanischen Maghreb zu tun haben. Sie spielen in der Welt beiderseits der Ost-Karpaten, in Rumänien und der heutigen West-Ukraine.
Das ebenfalls beigegebene Foto aus den Fünfzigerjahren zeigt von links Dr. Maurer, der auch Französischlehrer war, daneben Madame Bidault, die Schwester des damaligen französischen Außenministers, ihre Nichte und rechts meinen Vater. Er sprach fließend Französisch und hatte es übernommen, Madame Bidault schleswig-holsteinische Einrichtungen der Jugendpflege vorzustellen.
So ist nun aus einer simplen Schülerzeichnung eine ganze Geschichte geworden. Die Zeichnung als solche zeigt meinen Lehrer, angelehnt an die Illustrationen Gregor von Rezzoris, in dem 'Outfit', in dem er normalerweise mit seiner Vespa die Schule erreichte: Duffel Coat mit Kapuze.
Bürgerreporter:in:Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge |
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