"Mühlen-Hopping" per Drahtesel durch das Mühlenfelder Land
Die Fahrradtour begann am ersten Oktober-Sonntag (2012) bei schönstem Wetter in Hagen, führte über Borstel, Nöpke nach Dudensen, alles Dörfer, die nach einer Verwaltungsreform als Stadtteile von Neustadt/Rbge geführt werden. Erstes Ziel war eine Windmühle zwischen Hagen und Borstel. Diese eingezäunte Bockwindmühle liegt auf privatem Grund und ist nicht mehr betriebsbereit. Es gelang nur ein Foto über den Gartenzaun. Weiter ging die Tour, an abgeernteten Kartoffel-Feldern vorbei, nach Borstel. Schon bald nach Verlassen der sehr gepflegten Ortschaft tauchte am Horizont eine zweite Windmühle auf. Sie liegt auf dem Weg nach Nöpke, ist eine Holländer-Galerie-Windmühle und wurde 1767 errichtet. Die Mühlenfreunde wissen es: im Gegensatz zu einer Bockwindmühle hat die Holländer-Mühle keinen schwenkbaren Körper, lediglich die Kappe lässt sich drehen. Die „Nöpker Mühle“ dient heute als Ferienhaus für 8 Personen.
Für einen Teilnehmer der Radtour war die Fahrt durch Nöpke eine „Reise in die Vergangenheit“, verlebte er doch hier einen Großteil seiner Kinderjahre. Am alten Friedhof, inzwischen eingeebnet, folgten die Ausflügler dem Wegweiser „Dudensen“. Vor dem Erreichen der dortigen Mühle hatten die Biker (5 Erwachsene, drei Kinder) noch ein sehr schönes Erlebnis. Ein Einwohner von Dudensen lud sie, als der Weg zur Mühle erfragt werden sollte, spontan zu einem Schnaps und Limonade auf seinen „Hof“ ein. Dieser überaus nette und freundliche Herr war der Ortsbürgermeister. Noch einmal herzlichen Dank dafür, Günther Falldorf. Vor der Mühlenbesichtigung stand noch das „Dudenser Backhaus“ auf dem Besuchszettel. Bei frisch gebackenem Brot und Kuchen, lecker, sehr zu empfehlen, ließ es sich gut aushalten. Vom Backhaus aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Ziel der Tour.
Bei schönstem Sonnenschein war sie schon von weitem zu sehen, die prächtig restaurierte und wieder voll funktionsfähige Bockwindmühle. Ursprünglich stand die um 1700 errichtete Mühle in Twistringen. Dort wurde sie nicht mehr benötigt, weil man eine Holländer-Mühle bauen wollte. Müller Ahrbecker erwarb sie 1827 und ließ die Mühle in Dudensen wieder aufbauen. Bis 1952 lässt sich ein Mühlenbetrieb nachweisen. Danach Verfall bis zu einer Wiederherstellung in den Jahren 1985-1987 durch den „Dudenser Mühlenverein“. An Mühlentagen geöffnet (Sommerhalbjahr).
Leider war am Besuchstag nicht so viel Wind. Erst ab ca. Windstärke 4 bewegen sich die Mühlenflügel. So mussten Mitglieder des Mühlenvereins Dudensen die mit Segeltuch bespannten Flügel mit einer Stange, oder auch per Hand, in Bewegung setzen. Auch der Mühlenkörper musste mit Hilfe des Steerts (Balken am hinteren Ende) immer wieder in den Wind gedreht werden, die Winde waren umlaufend.
Nach der Besichtigung ging es wieder zurück nach Hagen. Von dort Fahrt mit dem Auto in die Heimatorte.
Bürgerreporter:in:Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld |
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