Die Bärenmusik der Neustädter Schützengesellschaft
Die Bärenmusik, welche bereits 1841 offiziell Erwähnung fand, ist ein fester Bestandteil des Neustädter Schützenfestes.
Zum Beginn des Schützenfestes am Freitagvormittag läd' dieser traditionelle Spielmannszug die Neustädter Bürgerinnen und Bürger zum Fest.
Durch den Ausrufer werden die wehrhaften Bürger mit traditionellen Ausruf an die Gewehre gerufen:
"Wer will mit genießen nach der Scheibe schießen der finde sich morgen auf Tambours Ruf beim Badehause ein!"
Nach dem langen Marsch durch die Stadt wird um 22.00 Uhr unter Teilnahme hunderter begeisteter Bürger durch die Spielleute der Bärenmusik der sog. Zapfenstreich auf dem Kirchplatz rund um die Alte Wache geblasen.
Im Verlauf des Festes werden die großen Umzüge durch das Spiel der Bärenmusik angeführt.
Auch der neue Schützenkönig wird durch diese Spielleute nach Haus geleitet.
Der langjährige Tambourmajor Heiner Dettmering ist mit seinem Bild auf dem Umschlag der Neustädter Schützenfestchronik zum Synonym für das größte Neustädter Volksfest geworden.
Zur Entstehung der Bezeichnung "Bärenmusik" ist in der Schützenfestchronik eine Anekdote niedergelegt:
Die Bärenmusik, vordem Janitscharenkapelle genannt, erhielt ihren heutigen Namen um die vorletzte Jahrhundertwende.
Durch den Landwirt August Schrader wurde vor vielen Jahrzehnten erzählt, wie der Name Bärenmusik aufkam.
Herr Schrader bemerkte dazu:
Ich war damals dabei, als der Name Bärenmusik entstand.
Es war an einem Spätnachmittag vor dem Schützenfest. Wir Jungen, ich war damals etwa 12 Jahre alt, hatten die Knüppelmusiker, wie wir sie damals nannten, durch einen Teil der Stadt begleitet und waren nun auf der Landwehr angekommen.
Hier standen viele Schaulustige an der Straße, auch Erwachsene.
Die Trommler und Pfeifer hatten schon einen langen Weg hinter sich, und jedesmal, wenn sie irgendwo ein Ständchen gebracht hatten, war ihnen tüchtig eingeschenkt worden. Deshalb konnte jetzt kaum noch einer von ihnen aufrecht und geradeaus gehen, sie torkelten vielmehr wie benommen hinter ihrem Tambourmajor einher.
Die Zuschauer amüsierten sich natürlich darüber.
Plötzlich rief ein Spaßvogel so laut, daß es alle hören konnten:
"Nu kieket jück dat mal an! Dat süht doch genau so ut, as wenn en Bärentrecker mit sienen Bären ankummt!"
Alle lachten und es dauerte nicht lange, da hieß die Kapelle die "Bärenmusik".
Die Bärenmusik wird heute durch den Tambourmajor Matthias Clausing geleitet und hat sich in den vergangenen Jahren stark verjüngt.
Wir freuen uns auf ihr Spiel am Freitag vor dem Fest!
"Hört Bürger hört"
Bürgerreporter:in:Jens Blümel aus Neustadt am Rübenberge |
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