Es klingelt "Der Engel der Hoffnung"
"Und wieder klingelt's" könnte auch dieser Beitrag überschrieben sein, denn es gibt nun leider eine Fortsetzung der Geschichte vom 07.06.2012.
Sie kommen immer um die frühe Nachmittagszeit und schellen nicht zu kurz - wie gute Bekannte oder Freunde eben. Und dann stehen sie da und bemühen sich, ein Bild des Jammers abzugeben, obwohl es ihnen - nach ihrer Bekleidung zu urteilen - gar nicht so schlecht gehen kann.
Diesmal war es ein Jugendlicher mit einem gediegenen Rucksack. Er wartete wieder mit derselben Legende auf wie die erwähnten Bittsteller vor ihm: In Rumänien sei das Familienheim von einer Flut hinweg geschwemmt worden und die Not sei groß. Der handgeschriebene, passend feucht verwischte Zettel in der Plastikhülle war nun allerdings durch einen laminierten Computerausdruck mit Farbfoto ersetzt worden. Die Aufnahme zeigte eine Familie vor einem soliden Steingebäude. Als ich das Blatt umdrehte, entdeckte ich einen kirchlich anmutenden ovalen Stempel mit dem Bild der Jungfrau Maria und den Worten: Ingerul Sperantei, also "Der Engel der Hoffnung". Als ich diesen Namen vorlas, zeigte der Besucher auf eine Plakette, die er an einem Band um den Hals trug und die das gleiche Motiv aufwies wie der Stempel.
Einen rumänischen Verein dieses Namens aus Rimnicu-Vilcea am Südhang der Südkarpaten gibt es seit Dezember 2011 [!] tatsächlich, wie das Internet preisgibt. Nur hat er sich zur Aufgabe gestellt, sich um körperlich und geistig behinderte Kinder zu kümmern, nicht jedoch um die Eigentümer "weggeschwemmter Häuser".
Vor wenigen Tagen hatte es auch schon am frühen Nachmittag geklingelt. Es war eine Rumänin, fast noch ein Kind, die mir auf ihren ausgestreckten Armen stumm ein Baby entgegen hielt.
Wo sich Almosensammler in unseren Städten Hunde ausleihen, damit ihnen mitleidige Tierfreunde eher etwas zustecken, missbraucht die Rumänen-Mafia nicht nur Jugendliche sondern jetzt auch Kleinkinder um Spenden abzuschöpfen.
Bürgerreporter:in:Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge |
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