Bistum Münster
Priester der Weltkirche schließen „Willkommenskurs“ ab/ Weihbischof Zekorn: „Wir sind alle Teil der universellen katholischen Kirche“

 Freuen sich gemeinsam über den erfolgreichen Abschluss des Willkommenskurses: (von links) Renate Brunnett, P. David Santiagu, Pfr. Melbin Mathew, P. Linson Thomas, P. Jobin Louise, P. Rijo John, Weihbischof Stefan Zekorn, Astrid Quick, P. Georges Mondo Makonzo, P. Shaijan Koonamparampath, P. Jeenesh Baby, Pfr. Ramesh Nimmagadda. | Foto: Bistum Münster
  • Freuen sich gemeinsam über den erfolgreichen Abschluss des Willkommenskurses: (von links) Renate Brunnett, P. David Santiagu, Pfr. Melbin Mathew, P. Linson Thomas, P. Jobin Louise, P. Rijo John, Weihbischof Stefan Zekorn, Astrid Quick, P. Georges Mondo Makonzo, P. Shaijan Koonamparampath, P. Jeenesh Baby, Pfr. Ramesh Nimmagadda.
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Münster: „Die Kirche von Münster ist Ihnen sehr dankbar, dass Sie hier sind.“ Mit diesen Worten hat sich Weihbischof Stefan Zekorn an neun Priester der Weltkirche gewandt, die am 14. April mit der Zertifikatsübergabe im Haus Mariengrund in Münster ihren „Willkommenskurs“ nach knapp eineinhalb Jahren erfolgreich abgeschlossen haben.

„Danke, dass Sie sich auf das Wagnis einer anderen Kultur eingelassen haben“, würdigte Zekorn den Einsatz der Geistlichen und berichtete von einem Holz-Globus, den er besitzt, auf dem Afrika und Indien sehr groß dargestellt seien, Europa dagegen sehr klein. „Unser Kontinent wirkt geradezu wie ein Anhängsel an Asien.“ Und das entspräche der Realität. „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir uns dessen ab und zu bewusst werden und unsere Europazentriertheit überwinden. Weltkirchliche Begegnungen erweitern unseren Horizont, unser Herz.“

Die neun Absolventen des Pilotprojekts „Willkommenskurs deutsche Kultur – Pastoral – Sprache“ der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Bistum Münster kommen aus Rumänien, Indien und vom afrikanischen Kontinent. Seit mehr als 20 Jahren seien Priester der Weltkirche im Bistum aktiv und machen ein Drittel der Priesterschaft aus. „Damit sich die internationalen Geistlichen im Bistum gut einleben und leichter integrieren, ist im September 2021 der Willkommenskurs gestartet“, erklärte Renate Brunnett, Referentin für die Priester der Weltkirche im Bischöflichen Generalvikariat, zu Beginn des Festaktes. Die Ausgangsfrage sei gewesen, was sie an Rüstzeug und Wissen bräuchten, „um den deutschen Katholiken zu verstehen?“ Eines der Hauptanliegen des Pilotprojekts habe darin bestanden, den Priestern ein Gefühl für die deutsche Kultur, Pastoral und Sprache zu vermitteln. „Mit ihrem eigenen kulturellen Hintergrund bereichern sie unsere Pfarreien und schaffen eine Verbindung in die Welt hinein“, so Brunnett weiter.

Einer gemeinsamen Zeit im Münsteraner Priesterseminar, in der die Priester der Weltkirche Elemente der deutschen Kultur und Geschichte kennenlernten, schloss sich ein zehnmonatiges Praktikum in einer Pfarrei an. „Sie haben während dieser Zeit, begleitet durch einen Mentor vor Ort, die Besonderheiten der deutschen Pastoral kennengelernt, ohne Verantwortung zu übernehmen“, betonte Brunnett. Mitgehen und wahrnehmen hieß die Devise. Mit einer Prüfung und der Zertifikatsübergabe endet der Willkommenskurs. „Die gemachten Erfahrungen bestätigen die Grundidee unseres Konzeptes“, blickt die Referentin positiv auf die eineinhalb Jahre zurück. Solch ein Willkommenskurs, der nicht nur die Erfahrungen und Bedürfnisse der pastoralen Praxis in der Pfarrei aufgreife, sondern vor allem an den Kompetenzen der Priester der Weltkirche und ihren kulturellen Hintergründen anknüpfe, sei bisher einmalig in Deutschland. „Das Interesse der anderen Diözesen an dem Konzept ist groß“, weiß Renate Brunnett.

„Auch wenn wir aus unterschiedlichen Kulturen kommen, sind wir doch verbunden im Glauben“, betonte Weihbischof Zekorn im Gottesdienst das Verbindende. „Als ich in Indien war, habe ich kein Wort verstanden. Trotzdem konnte ich dem Gottesdienst folgen“, berichtete er von eigenen Erfahrungen. „Wir alle sind Teil der universellen katholischen Kirche. Sie kommen aus der Weltkirche hierher nach Deutschland und vielleicht ist manches anders als gedacht oder erhofft.“ Gott handele überraschend und anders, als man es vielleicht von ihm erwarten würde. „Wenn wir aber bereit sind, uns von Gott überraschen zu lassen, dann führt uns der Glaube in die Zukunft. Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass Jesus uns auf seine verborgene Weise an die Hand nimmt. Auch in schwierigen Situationen und angesichts des Zustands der katholischen Kirche in Deutschland. Denn in Jesus ist das Heil zu finden.“

Den Willkommenskurs erfolgreich absolviert haben:

Pater Jeenesh Baby (St. Bartholomäus, Essen/Oldenburg)
Pater Georges Mondo Makonzo (St. Arnold Janssen, Goch)
Pater David Santiagu (St. Pankratius und St. Marien, Gescher)
Pfarrer Jobin Louise (St. Martin, Raesfeld)
Pfarrer Melbin Mathew (St. Lambertus, Ochtrup)
Pfarrer Ramesh Nimmagadda (Heilig Kreuz, Münster)
Pater Shaijan Koonamparampath (St. Cyriakus, Weeze)
Pater Linson Thomas (Seliger Niels Stensen, Lengerich)
Pater Rijo John (St. Johannes Baptist, Molbergen)

Bürgerreporter:in:

Heinz Kolb aus Gelsenkirchen

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