Winter in Waldperlach, Teil 66

Freitag, 5.2.2011: 14°C, blauer Himmel!

Überall plätschert Tauwasser. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, dachte einen Moment lang, es würde regnen, bis ich dann die Augen so weit aufbekam, dass ich durch das Fenster den strahlend blauen Himmel sah. Was ich für Regen gehalten hatte, war das Schmelzwasser vom Dach meiner Gaube, das sich in der Regenrinne sammelte, durch ein Ablaufrohr auf das Vordach floss und dort in Form eines kleinen Baches zur nächsten Regenrinne lief.

Ich hab dann als erstes mein Fenster auf gemacht, und herein kam beste Frühlingsluft! WOW! Das ist ein Gefühl zum Bäume einpflanzen!

Dann hörte ich das “Kaarrr, kaarrr” von einem der beiden Kolkraben, sah ihn mit langsamen, kraftvollen Flügelschlägen über die Gärten fliegen. Wo sein Kollege abgeblieben ist weis ich nicht, hab ihn heute weder gehört noch gesehen. Ist übrigens wirklich eindrucksvoll, wie groß die sind – das fiel mir heute wieder ganz besonders deutlich auf, da er höchstens 30 Meter von mir entfernt vorbei flog, an einem Baum als Entfernungsmarke vorbei, der knapp 40 Meter weg ist.

Beim Fotorundgang am Nachmittag fiel mir als erstes die „Markierungselster“ auf, die auf dem Dach des übernächsten Hauses ihre Ansprache hielt und ich verstand, wieso es im Vorgarten, wo ich mit einem Außenthermometer jeden Tag die Temperatur messe, 14°C hatte, auf der Nordseite des Hauses aber nur 8°C: Im Vorgarten staut sich die warme Luft, dort weht kein (oder nur kaum) Wind. Der streicht dafür in ost-west Richtung am Haus vorbei…

Die Kohlmeisen waren heute weniger aktiv, vermutlich weil keine „Fressfeinde“, etwa ein Schwarm Wacholderdrosseln, in der Nähe waren. Den pfeifenden Vogel konnte ich heute ebenfalls nicht hören.

Bei den Pflanzen tut sich noch nicht viel, dauert noch, bis der Schnee ganz weg ist. Aber die Beete riechen bereits intensiv nach Frühling…