Herbst in Waldperlach, Teil 35
Dienstag, 5.10.2010: 15°C, bewölkt, gelegentlich Regen.
Die Vögel scheinen vom neu angelegten Garten meines Nachbarn begeistert zu sein! Als ich heute Mittag lautes mehrstimmiges Durcheinanderzwitschern hörte, bin ich nach oben gegangen, um zu sehen, was da los ist: Vier Amseln, 6 Meisen und 2 Eichelhäher! Gleichzeitig! Also hab ich wild drauf los fotografiert.
Von den Amseln, die immer wieder im Tiefflug den „neuen“ Garten angesehen haben, sind die Bilder leider unscharf, die sie viel zu schnell fliegen, als dass ich die Kamera mitziehen könnte. Dazu war es wegen der tiefhängenden Wolken einfach zu trüb.
Insgesamt konnte ich in der viertel Stunde, die ich zugesehen hatte, fünf Arten beobachten: Blaumeisen, Kohlmeisen, Amseln, einen Spatz, und 2 Eichelhäher.
Einer der Eichelhäher hatte eine Haselnuss im Schnabel, landete auf einem der neuen Bäume (scheint eine Buche zu sein), flog dann weiter zu einem arg zugeschnittenen Haselnussstrauch, sah sich dort eine Weile lang um und lande schließlich am Boden unter dem Strauch. Dort suchte er nach einem geeigneten Versteck für seine Nuss. Fand aber keines. Startete wieder und landete auf dem Zaun.
Inzwischen war eine Kohlmeise auf ihn aufmerksam geworden, landete oben auf dem Haselnussstrauch, der aber nur noch knapp 2 Meter hoch ist, und beobachtete von dort aus den Eichelhäher ganz besonders aufmerksam. Was den aber nicht beeindruckte. Vielleicht hat er die Meise auch gar nicht bemerkt, oder er weis, dass diese Winzlinge mit Haselnüssen nichts anfangen können.
Er flog vom Zaun herunter, landete bei mir im Garten und untersuchte in einem Blumenbeet mehrere Stellen zwischen den Maiglöckchen. Nachdem er sich mehrfach umgesehen hatte, immer noch mit der Nuss im Schnabel, versteckte er sie zwischen den Blättern.
Die Meise fast senkrecht über ihm und mich am Fenster, keine 5 Meter weiter, schien er nicht zu bemerken. Als er sicher war, dass kein „Fressfeind“ sein Nussversteck gesehen hatte, legte er noch einige Blätter auf die Nuss, sah sich wieder um und flog dann ab.
Als nächstes landete er auf der zugeschnittenen Thujenhecke und beobachtet noch einmal ausgiebig die Umgebung. Ein Foto davon aus etwa 8 Meter Entfernung sieht man hier. Als er der Ansicht war, genug beobachtet zu haben, flog er weiter und landete in einem leeren Grundstück auf der anderen Straßenseite, wie mir am Abend berichtet wurde.
Beim Fotorundgang am Nachmittag gab es wenig Neues, Bienen oder andere Insekten war ebenfalls keine unterwegs. Nur eine Amsel mit seltsamen Verhalten ist mir aufgefallen. Sie saß auf einem Apfelbaum, beobachtete mich, blieb aber still sitzen. Erst als ich die Kamera hochhob um sie zu fotografieren, gab sie ihr Warnzwitschern ab und flog einen Meter weiter. Gerade so weit, dass sie außer Sicht war.
Ich bin dann ebenfalls weiter gegangen, bis ich sie wieder sehen konnte. Keine Reaktion von der Amsel. Ich hab ihr dann etwa eine Minute lang zugesehen, was sie offenbar nicht gestört hat.
Als ich dann noch einmal mit der Kamera auf sie zielte, begann das Spiel erneut: Zwitschern und Wegfliegen. Kann es wirklich sein, dass die Amsel merkt, wenn ich mit der Kamera auf sie ziele? Und wenn ja, weshalb mag sie das nicht? Sehr merkwürdig.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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