Die Stunde der Gartenvögel: Freitag, der 13.
Waldperlach, 13.5.2011: Heute Vormittag von 1030 bis 1130 hab ich mich ans Fenster meiner Dachgaube gestellt, bewaffnet mit Kamera, Feldstecher, Block und Stift und hab Vögel gezählt.
Den späten Zeitpunkt hatte ich gewählt, weil um diese Tageszeit in den letzten Tagen immer die beiden alten Kolkraben „zum Bäcker” flogen und der kleine seine Flugversuche unternahm. Nur heute taten sie mir diesen Gefallen nicht. Lediglich einer der beiden Alten flog seine Runden, von den anderen keine Spur.
Trotzdem kam er mir einmal sehr nahe – vielleicht auf 5 Meter – sah mich im Flug an und zog hoch. Ich hatte in letzter Zeit schon öfters den Eindruck, dass zumindest einer der Kolkraben absichtlich so nahe an meiner Dachgaube vorbei fliegt, weil er mich hinter dem Fenster sehen kann. Da ich ihn jedes mal fotografiere, vermute ich mal ganz wild, dass er – wie Kater Anton – unter dem Claudia-Schiffer-Syndrom leidet...
Für die Vogelzählung war der Zeitpunkt aus einem weiteren Grund schlecht gewählt: Es waren erstaunlich wenig Vögel unterwegs. Insgesamt hab ich in der einen Stunde beobachtet:
3 Amseln
1 Kolkraben
1 Buchfink
1 Grünfink
1 Mönchsgrasmücke
1 Spatz
2 Saatkrähen (ganz weit weg)
1 Kohlmeise
1 Elster (ebenfalls ganz weit weg)
1 Blaumeise
1 Heckenbraunelle
Heckenbraunellen hatte ich schon seit Jahren keine mehr gesehen. Wobei es durchaus sein kann, dass öfters welche hier sind, ich sie aber immer für Spatzen halte. Die sehen sich einfach zu ähnlich. Ich hab sie heute auch erst auf den Fotos erkannt. Ja, die Fotos. Die meisten der Vögel, die ich heute gezählt hab, konnte ich erst auf den Fotos identifizieren. Ich halte die Kamera einfach immer in die Richtung, in der ich eine Bewegung erkenne. Funktioniert eigentlich ganz gut.
Neben der Heckenbraunelle gab es noch zwei weitere Überraschungen: Ich dachte, die Kolkraben hätten alle großen Rabenvögel aus ihren Revier vertrieben, um ihre Jungen zu schützen. Das konnte ich auch schon mehrfach beobachten, zuletzt bei einer Saatkrähe, die “ihren“ Luftraum verletzt hatte, sofort „abgefangen“ und weggejagt wurde.
Aber anscheinend trauen sich ein paar Rabenvögel (zumindest eine Elster und zwei Saatkrähen) bis an den Rand des Kolkrabengebietes heran. Jetzt versteh ich auch die „Patrouillenflüge” der Kolkraben...
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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