Die Gamma-Eule
Schmetterlinge (Lepidoptera) in Gattungen und Arten einzuteilen, ist eine Wissenschaft für sich. Zumindest in Europa funktioniert die Aufteilung in Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) und Großschmetterlinge (Macrolepidoptera) relativ gut, da hiesige Kleinschmetterlinge meistens tatsächlich deutlich kleiner sind als Großschmetterlinge. In tropischen Gegenden stimmt das nicht zwangsläufig.
Die Großschmetterlinge kann man weiter aufteilen in Tagfalter (Rhopalocera) und Nachtfalter (Heterocera). Und das geschieht nicht etwa nach der Tageszeit, in der sie am aktivsten sind, sondern nach der Form der Fühler. So haben Tagfalter keulenförmige oder knopfförmige Fühler, gemeint sind Verdickungen am Ende. Die Fühler von Nachtfaltern sind dagegen über ihre gesamte Länge gleichmäßig dick.
Auffällig zu beobachten ist die unterschiedliche Art, in der Tag- und Nachtfalter ihre Flügel in Ruhestellung anlegen: Tagfalter klappen die Flügel hoch, so dass sich die Oberseiten der Flügel berühren. Man sieht also die Unterseite der Flügel (Wie man in meinem Artikel über den Schornsteinfeger sehr schön sehen kann). Nachtfalter klappen die Flügel dagegen dachförmig nach hinten, man sieht daher auf die Oberseite Flügel. Zu erkennen sind im Allgemeinen nur die Vorderflügel, die Hinterflügel bleiben unter ihnen verborgen.
Der Nachtfalter auf dem Foto gehört zur Unterfamilie der Plusiinae und wird als Gamma-Eule (Autographa gamma) bezeichnet. Der Name kommt von einem weißen Fleck auf den Vorderflügeln, der an ein griechisches Gamma (klein geschrieben) erinnert. Das griechische Gamma wurde vermutlich vom hebräischen Gimmel, dem dritten Buchstaben im Alphabet abgeleitet, der fast genau so geschrieben wird. Nur ist hier der Aufstrich senkrecht.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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