Anton, Teil 90 (Sonnendach)
Im April 2000, alles blühte, wenig Regen, hatte Anton einen neuen Platz für sich entdeckt: Das Dach unseres Gartenschuppens. Der Schuppen in seinem Garten war zu niedrig, da kamen Menschen zu leicht heran, aber das Dach hier war optimal: Mit Teerpappe gedeckt, die sich schnell in der Sonne aufwärmte, so hoch, dass Menschen eine Leiter benötigten, um hinaufschauen zu können und mit einer guten Aussicht nach allen Seiten.
Als ich mitbekommen hatte, wo Anton seine langen Nachmittagspausen abhielt, stellte ich mir eine Leiter an den Schuppen und leistete ihn gelegentlich Gesellschaft. Das war auch dringend nötig, da Anton in dieser Zeit oft etwas abgekämpft war, da ein neu zugezogener Kater den südlichen Teil seines Reviers für sich beanspruchte. Was Anton natürlich nicht akzeptieren konnte.
Der Stress ging für Anton sogar so weit, dass er nachts oft nur zusammen mit Erich in die „strittige“ Gegend ging. Richtige Verletzungen hatte er jedoch nie. Dazu war er zu schnell und zu geschickt. Trotzdem merkte man es ihm tagsüber an, wenn eine Nacht mal wieder besonders anstrengend gewesen war.
Da ich damals selbst einen sehr zeitintensiven Job hatte, sahen wir uns meistens nur an den Wochenenden oder spät in der Nacht. Umso mehr genossen wir die Auszeiten auf dem Dach des Gartenschuppens.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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