Anton, Teil 6 (Erich)
Das lokale Katzenrudel bestand aus 4 Katzen. Gut, eigentlich nur aus 3, aber die haben mich als ‚Mit-Kater’ akzeptiert, daher vier. Ein weiteres Mitglied war Erich, der bei meinen nördlichen Nachbarn wohnte. Erich war ein weiß-grauer, leicht getigerter Kater und schon etwas älter, wobei zu sagen ist: Katzen interessieren sich nicht für das Alter.
Anfangs reagierte Anton ausgesprochen aggressiv auf den vermeintlichen Rivalen, aber nach einigen Tagen tolerierte er ihn, freundete sich nach wenigen Wochen mit ihm an. Obwohl Erich nicht der explorative Kater war, der sofort alles Neue untersuchen musste, sondern eher vom Typ Schmusekater, konnte Anton ihn ‚überreden’, an den nächtlichen Streifzügen außerhalb der Gärten teilzunehmen. Dass ich da nicht mitging, wusste Anton, hatte er doch oft versucht mich zu überreden, indem er über den Zaun kletterte, dort auf mich wartete und erst aufgab, wenn ich weggegangen war.
Wenn es bereits dunkel war, oft gegen 22 oder 23 Uhr, Anton und ich den Streifzug durch meinen Garten beendet hatten, traf er sich mit Erich, der oft schon einen Garten weiter auf ihn wartete. Anton ging gemütlich zu ihm hin, und, wenn er noch einen halben Meter weg war, sagte er laut “Murr”. Ein Wort aus der ‚Katzensprache’, von dem ich nie beobachten konnte, dass es eine Katze einem Menschen gegenüber verwendet hätte. Ich vermute, dass man es am ehesten mit dem bayrischen „Gemma“ – „Gehen wir“ – übersetzen könnte. Zumindest marschierten beide danach nebeneinander mit zu den typischen Fragezeichen geformten Schwänzen los und verschwanden in der Nacht.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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