Wenn Anstand und Zivilcourage torpediert werden …

Lubna Shammout, Kollektiv Palästina spricht, referiert unter Ach, Du bist Palästinenserin? zum alltäglichen antipalästinensischen Rassismus
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  • hochgeladen von Erich Neumann

Corona machte es zum 18. Februar 2022 noch unmöglich, dem 1. Todestag von Reiner Bernstein (* 13. Februar 1939, Merseburg) zu gedenken.
Am 11. Juni nun luden seine Witwe Judith, die Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe, der Salam Shalom Arbeitskreis Palästina-Israel und Frauen in Schwarz in Cooperation mit der Humanistischen Union Bayern dazu ins Neuhauser TRAFO.


Zahlreiche Weggefährten waren erschienen und trugen mit aufrüttelnden Beiträgen zu dankens- und bedenkenswerten Stunden bei.
Medien, Politik und vor Allem das offizielle Israel zeigten sich in geschlossener Abwesenheit nicht von positiver Seite, unterstrichen allerdings, wie bedeutsam das Lebenswerk des viel zu früh verstorbenen Historikers, wie wichtig seine Fortsetzung sind!

Judith Bernstein eröffnete mit warmen Erinnerungsworten an ihren viel geliebten Ehemann und deutete den Spagat an, in welchem sie sich bewegt: die schwindenden Kräfte bei gleichzeitiger Erkenntnis, dass es weiter gehen muss.

Wie unabdingbar notwendig diese Fortsetzung ist, dokumentierte ein Einspieler des ARD Europamagazin zum skandalösen, die Not im Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Ostjerusalem befeuernden Verhalten der EU.
Es ist die einzige Anlaufstelle für krebskranke Palästinenser und Medikamente fehlen auf Grund ausbleibender Zahlungen, denn Humanität ist den EU-Verantwortlichen ebenso ein Fremdwort, als das unveräußerliche Festhalten am bisher als Wert dargestellten Frieden, wie sich in der Ukraine zeigt.
Die statt Eintritt erbetenen Spenden gehen zu Gunsten krebskranker Kinder aus Gaza dorthin, wie bisheriges Bernstein-Engagement bereits zu € 35.000 führte. Angesichts der Zustände leider nur ein Tropfen auf heißen Stein.
Unter IBAN DE21 5206 0410 0000 4195 40 sind unter AVH krebskranke Kinder – Bernstein Spenden an das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes dringlichst erbeten!

Prof. Dr. Moshe Zuckermann konnte wegen akuter Corona-Erkrankung nicht persönlich anwesend sein, wurde per Zoom zugeschaltet und zeichnete ein von hohem Respekt getragenes Bild von Reiner Bernstein und legte schonungslos seine Finger in die Defizit-Wunden der Israel-Palästina-Politik.
Sie lassen nur einen einzigen Schluss zu: Israel manifestiert sich zum Apartheid-Staat und macht Antisemitismus zum Totschlagargument im wahrsten Sinne des Wortes.
Mit dem unausweichlichen Wegsterben der Zeitzeugen des Holocaust – einer von ihnen: der unermüdliche Ernst Grube war mit Helga Hanusa unter den Gästen – wird sich die Focusierung darauf in den kommenden Jahren drastisch verändern und kein Schutzschild für die Verfehlungen der Jetzt-Zeit mehr sein.
Wer sich für eine paritätische Aussöhnung stark macht, wie selbst die bis zuletzt aktive Ausschwitz-Überlebende Esther Bejerano, hat in eigenen Reihen einen schweren Stand.

Angela Krause vom Sprecherkreis Salam Shalom Arbeitskreis Palästina-Israel führte mit wohltuend dezenter Moderation durch den Abend und Michael Leslie, der in München lebende und arbeitende australische Konzertpianist, setze zwischen den Redebeiträgen virtuose musikalische Akzente mit Brahms, Chopin, wie auch We shall overcome.

Schauspieler Jürgen Jung rezitierte höchst einfühlsam aus dem letzten Buch von Reiner Bernstein – Allen Anfeindungen zum Trotz | ISBN 978-3-86575-094-5 | www.AphorismA.eu – wohl seinem Vermächtnis.
Aus allen Ungeheuerlichkeiten, mit welchen er beständig konfrontiert war und welche die unsägliche Politik bestimmt, sei daraus nur eine erwähnt: nach dem Olympia-Attentat von München 1972 wurde für die Hinterbliebenen, also die israelische Athleten und deutschen Polizisten – gesammelt, der Betrag von Israel jedoch zweckentfremdet für die militärische Verteidigung eingesetzt und die einzige Reaktion der deutschen Politik: das schweigende Wegsehen, wie so oft, wie allzu oft!
Mit – obwohl aus 1944 brennend aktuell – der Rede an die Menschheit von Charlie Chaplin und Höre Israel setzte Jung 2 weitere Glanzpunkte des Abends.

Lubna Shammout, Aktivistin beim Kollektiv Palästina spricht und als Malerin die Palästina-Tragik aufarbeitend sensibilisierte unter Ach, Du bist Palästinenserin? zum alltäglichen antipalästinensischen Rassismus. Wie unglaubwürdig und dekadent muss ein Staat sein, der in einem Bundeswehr-Werbefilm als Klassifizierung von Terroristen auf die Kufiya ab- und damit Palästinenser per se mit Terroristen gleichsetzt, zudem Menschen, welche sich für Gleichstellung und Menschenrechte der Palästinenser einsetzen sogar bekämpft? Und weshalb werden Agenten der israelischen Regierung, die gegen Muslime, Iraner und sogar deutsche Politiker hetzen, in Deutschland hofiert und obendrein noch mit öffentlichen Geldern gefördert, wie bsw. bei Arye Sharuz Shalicar?

Dr. Andrej Bockelmann hielt die Gedenkveranstaltung nicht nur filmisch fest, sondern zeigte auch eine leicht gekürzte Fassung seiner 1977 entstandenden ARD-Dokumentation Wildwest in Westjordanien, die 45 Jahre nach ihrem Entstehen Nichts an Aktualität eingebüßt hat und – ähnlich der Chaplin-Rede – die allseitigen politischen Versäumnisse brandmarkt.

Und woher soll das Vertrauen kommen, dass ausgerechnet zur Ukraine die Wahrheit gesagt und die richtigen Entscheidungen getroffen werden?

Das Erbe von Reiner Bernstein war, ist und bleibt für jeden Anständigen und Aufrechten unausweichliche Verpflichtung, dass auf anderen als den bisherigen und ausnahmslos unzulänglichen Wegen das erreicht wird, was einzig und alleine zählt: Frieden für Israel, Frieden für Palästina, Frieden für die Welt. Wirklichen Frieden zum Vorteil für Alle und ohne Nachteile für Einzelne!

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: www.cmp-medien.de CC – Judith Bernstein und Publikum
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© Bild: www.cmp-medien.de CC – Dr. Andrej Bockelmann … Wildwest in Westjordanien

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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