König Watzmann hat gerufen - und mia ham eam unterkriagt
"Es ist die Furcht vor dem Berg, es ist, wie wenn er sie manchmal rufen möchte - und wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch. Der Watzmann."
So umschreibt der Erähler zu Beginn des Stückes "DER WATZMANN RUFT" (Wolfgang Ambros, Manfred Tauchen, Joesi Prokopetz) die mystische Anziehungskraft des Berges.
Und so hat es auch uns eines Tages ereilt. Eines Morgens sind wir aufgewacht und haben eine leise Stimme vernommen: "Er ruaft mi, der Watzmann. I muss auffi! Auffi aufn Berg. Muaß eam unterkriegen!"
Die Faszination liegt in der Gefahr - und in der Faszination liegt die Gefahr. Wobei man sagen muss, dass der von uns gewählte Weg der Überschreitung über Hocheck, Mittelspitze und Südspitze mit anschliessendem Abstieg durch das Wimbachgrieß nicht gefährlicher ist, als viele andere alpine Touren auch. Seinen Ruf hat der Watzmann vor allem durch die ca. 100 abgestürtzten Bergkameraden in der Ostwand erlangt.
Wir sind mit dem Schiff über den Königssee nach St. Bartholomä gefahren, und sind über die Archenkanzel und Kührointalm zur Watzmannhütte aufgestiegen. Nach einem leckeren und kohlehydratereichen Essen und obligatorisch kurzem Schlaf sind wir am Morgen auf zur Überschreitung. Bei besten Wetter und Verhältnissen war es ein Traumtag. Die Tour fordert aber sehr hohe Ansprüche an die Kondition. Nach dem anstrengenden Abstieg ins Wimbachgrieß hätten wir gerne einen Boxenstopp für unsere Füße eingelegt.
So hat sich dann auch ein zünftiger Muskelkater eingestellt am nächsten Tag.
Das Rufen hallt noch nach. Er wird mich wieder holen. König Watzmann.
Bürgerreporter:in:Matthias Möller aus München |
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