Sportheimneubau eine Herzensangelegenheit des Sportvereins und der Marktgemeinde Thierhaupten

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Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung hatten die Vorstände des Sportverein Thierhaupten am Donnerstag, den 19.09.2019, wohlweislich in die Jugendfreizeitstätte am Festplatz, eingeladen. Die Lokation im alten Sportheim mit 70 Plätzen hätte bei weitem nicht ausgereicht, die vielen Mitglieder aufzunehmen. Der Saal war brechend voll und die erwartungsvolle Stimmung spiegelte das große Interesse der Mitglieder und der Bevölkerung für den Neubau des Sportheims des SVT wieder.

Vorstandsmitglied Christian Allmann eröffnete die Veranstaltung, begrüßte alle Gäste und dankte auch dem 1. Bürgermeister Toni Brugger, Altbürgermeister Franz Neher, den Gemeinderäten und dem Bauausschuss, sowie zahlreichen Ehrengästen für ihr Kommen. Die Gemeinderatsitzung wurde deswegen auf den 8. Oktober verschoben. Das Thema „Sportheim-Neubau“ wird an dieser Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung stehen.

1.Bürgermeister Toni Brugger ergriff das Wort und bezeichnete Projekte, die die Marktgemeinde Thierhaupten prägen, als Herzensangelegenheit. Dazu gehören Themen wie „Wohnraum für Familien“, „Sanierung der Schulen“ (der Schulstandort ist wichtig), „Kulturelles Schaffen“, aber auch der Sport und „Sportheimneubau“ des SVT.

Der Sportverein mit seinen 5 Sparten, Breitensport nicht nur für Kinder und Jugendliche, die zur Entwicklung der Persönlichkeit beitragen, bietet eine wichtige Plattform im sozialen Leben. Speziell beim Fußball gibt es schöne Plätze und neu auch ein Soccerfeld. Zusammenhalt wird gerade in dieser Sportart erfahren und Freundschaften können entstehen. „Der Sportverein Thierhaupten ist toll aber das Sportheim ist ein Manko“, so viele Sportler. Gründe für den Neubau gibt es mittlerweile sehr viele. Dies soll realisiert werden, ohne wirtschaftliche Überforderung und ohne Gefährdung der Solidargemeinschaft aller Vereine, so Bürgermeister Brugger.

Bevor es zum Hauptthema dieses Abends kam, wurden die neuen Schriftführer des Vereins vorgestellt. Einstimmig wurde für Susanne Malechowsky und Stefanie Desio gestimmt.

Der 3. Tagesordnungspunkt widmete sich nun dem spannenden Thema „Neubau des Sportheims“. Der Verein wurde 1948 gegründet, 1966 fand die Einweihung des 1. Sportheims statt. 1985 gab es eine Sanierung und Erweiterung und 1994 wurde der Umbau der Gaststätte realisiert. Das Sportheim wurde über Jahrzehnte in Ordnung gehalten und so gut es ging saniert. Heute gibt es 17 gemeldete Teams in einem Verein von 1.250 Mitgliedern.

Es drängte sich also immer mehr die Frage auf, Sanierung oder Neubau. Das Fazit ergab, dass es keinen Sinn macht zu sanieren, denn die Anlage ist definitiv zu klein, überholt und abgewirtschaftet. Die Vorstände und der Sportausschuss haben es sich nicht leicht gemacht und haben sich in umfangreicher Vorarbeit um die ersten Schritte gekümmert.

Ein umfangreicher sehr informativer Überblick wurde von Claudia Martin anschließend vorgestellt. Viele Gründe die für einen Neubau sprechen, z.B. die marode Heizung, undichte Tribünenplatte, Risse im Mauerwerk, dauerhafte Feuchtigkeit und Schimmel, undichte Fenster, ungeeignete Küche, (teilweise wird privat vorbereitet und vorgekocht) unzureichende Kühlanlage im Wirtschaftsraum. Probleme mit Duschen, (die teilweise überhaupt nicht mehr funktionieren und nur mit Ehrenamtlichen bei Nacht und Nebel wieder repariert werden müssen), um nur einige gravierendste zu nennen.

Der Gastraum umfasst nur 70 Plätze. Größere Veranstaltungen können nur sehr schwer abgehalten werden, zumal noch die Schachabteilung den Nebenraum am Freitag benötigt. Auch anhand des Trainingsplans sieht man, wie z.B. beim Duschen von Mädchen und Jungen ein Spagat gemacht werden muss. Eine Aufnahme von weiteren Mannschaften ist verbunden mit einer logistischen Meisterleistung. Der Spielbetrieb muß immer mehr aushäusig stattfinden, um die nötigen sportlichen Bedingungen zu erfüllen. Eine bessere Bindung zum Verein entsteht jedoch wenn man zuhause ist.

Eine Gegenüberstellung oder ein Vergleich mit Einwohnern: 1948 Gemeinde -2272 Einwohner, Verein - 48 Mitglieder, (2%). 2019 Gemeinde 4.027 EW, Verein 1.250 Mitglieder. (31%). Die gute Entwicklung der Marktgemeinde und die Wertigkeit des SVT ist unverkennbar. Thierhaupten ist eine „Vereinsgemeinde“, soll für alle offen sein und mit weiterem Wachstum der Einwohner ist zu rechnen. Von Wertezuwachs dieses Neubaus auch für die Gemeinde wurde gesprochen.

Die Zielvorgaben für einen Neubau sind klar definiert und mit der Architektin Antonia Ruisinger ausgearbeitet worden. Besondere Bedeutung hat hier Nachhaltigkeit und Ausrichtung auf die Zukunft für alle Abteilungen, u.a. modern, ökologisch, energieeffizient und pflegeleicht. „So groß wie nötig – nicht so groß wie möglich!“

Die Architektin A. Ruisinger stellte den momentanen Bauplan vor. Diese Sportanlage befindet sich in einer exponierten Lage. Ein gut sichtbares Aushängeschild für die Gemeinde.

Wichtige Punkte wie Flachdach, überdachte Eingangsbereiche, Raumbedarf, Nutzräume, Funktionalität, Aufzug, aber auch überdachte Eingangsbereiche, Terrasse zur Beobachtung des Spielfeldes, oder Im Obergeschoß Gastraum, Küche, Büro, Sportraum für größere besondere Aktivitäten (Kinderfasching) und zwei kleinere Sporträume für kleinere Veranstaltungen.

Zur Finanzierung konnte Paul Kinlinger eine Planungssumme von 1.612.500 € nennen, Nebenkosten wie Abriss, Planungs- und Genehmigungsgebühren, Küche, Umkleide- u. Duschcontainer 72.000 € schlagen zusätzlich zu Buche. Die Finanzierung teilt sich in Eigenkapital des Vereins, Zuschüsse des BLSV, des Landkreises und der Gemeinde, Vorsteuererstattung, verschiedene Fördergelder, Zuschüsse und Spenden. Ein nicht unerhebliches Restdarlehen wird dem Verein über die Jahre jedoch nicht erspart bleiben.
In der anstehenden Gemeinderatssitzung wird es Gespräche mit der Marktgemeinde Thierhaupten geben.

Der Baubeginn soll für den Herbst 2020 angestrebt werden. Dieser Termin wird jedoch als sportlich angesehen, denn auch die Genehmigungszeiten der Behörden müssen berücksichtig werden. Am Ende wurden noch etliche Fragen beantwortet. Vieles wird sich im Laufe der Bearbeitungszeit noch genauer klären lassen.

Es war ein sehr informativer Abend. Christian Allmann beendete die Versammlung mit dem Dank an Bauausschuss, Vorstandskollegen, Gemeindevertreter und Bürgermeister.

Bürgerreporter:in:

Hildegard Steiner aus Meitingen

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