Zehntes Türchen: Mein schönster Adventsstrauß

Ja, zu dritt sassen wir am Tisch. Danach dachte ich mir: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Ein Wort, das Jesus sagt. Ja, dieser Jesus Christus saß irgendwie mit an diesem Tisch. Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, alles Liebe!
  • Ja, zu dritt sassen wir am Tisch. Danach dachte ich mir: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Ein Wort, das Jesus sagt. Ja, dieser Jesus Christus saß irgendwie mit an diesem Tisch. Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, alles Liebe!
  • hochgeladen von Markus Christian Maiwald

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist schon spannend, wie das Leben so spielt.
Ich hatte mein schrecklichstes Traugespräch.
Zwei Menschen waren gekommen,
um mit mir die kirchliche Hochzeit zu besprechen.
Sie redet wie ein Wasserfall.
Sie redete sich um Kopf und Kragen.
Der junge Mann sagte fast gar nichts.
Durfte er nichts sagen?
Oder hatte er zu dieser Hochzeit,
die ja schließlich auch seine werden sollte,
eben nicht nur ihre?
Diese meine Beobachtung sprach an
und schon flogen die Fetzen.
Ich dachte,
in was für einen Film bin ich denn da geraten.
Und jegliche Form von Intervention
nützte nichts.
Ein normales Gespräch kam nicht zustande.
So setzte ich die beiden vor die Tür.
Ich sagte ihnen,
wenn das die Gesprächskultur zwischen Ihnen sei,
dann sollte sie sich das mit der Hochzeit
noch einmal ganz reiflich überlegen.
Sie sollten sich einfach wieder bei mir,
wenn ich helfe solle mit ihren Schwierigkeiten.
Gleichzeitig drückte den beiden
eine Karte von Evangelischen Beratungsstelle
in die Hand.
Dann hörte ich und sah ich von den beiden nichts mehr.
Doch am 2. Advent stand nach dem Abendgottesdienst
die beiden vor der Kirchentür
mit einem riesigen Blumenstrauß.
Ich hätte sie vor einer riesen Dummheit.
Gute Freunde seien sie immer noch,
aber als Partner seien sie nicht füreinander geschaffen.
Ja, es ist gut, zu sagen, was ich wahrnehme und sehen.
Ich hatte mich auf mein Bauchgefühl verlassen.
Es ist für mich irgendwie wie die Stimme Gottes,
die zu mir spricht durch mein Gewissen.
Ich hatte einfach ein totales mieses Gefühl bei der Vorstellung,
die beiden kirchlich zu vermählen.
Wie ein Blitz traf mich die Erkenntnis,
das kann nicht gut.
Liebe Leserin, lieber Leser,
verlassen Sie sich immer auf Ihr Bauchgefühl
und machen Sie das, was Ihnen Ihr Herz sagt.
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
eine besinnliche Adventszeit und behütete Tage:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald

PS.: Haben Sie auch einmal auf Ihren Bauch, auf Ihr Gewissen oder eine innere Eingebung gehorcht und am Ende stellte es sich als richtig heraus? Ich würde gerne davon lesen.

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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