Sternenkinder-Initiative Meitingen
Von Risiken und Nebenwirkungen im sozialen Alltagsleben

Heute war ich in der Apotheke. Nur mal schnell was besorgen, weil meine Gärtnerstöchter gerade nicht so fit sind. Eigentlich bin ich unübersehbar mit dem großen Kinderwagen und meinen Klamotten (ich trage heute ein Rock und Shirt mit Cupcakes darauf). Und weil ich Süßkram nicht nur auf den Klamotten gern sehe sondern auch zu den bekennenden Zuckerjunkees gehöre ist mein Hintern entsprechend gut gepolstert - also eigentlich nicht zum mal eben Übersehen. Vermutlich riecht man mich auch ein wenig, weil ich morgens um halb zehn an besonders anstrengenden und heißen Tagen so wie an diesem Tag trotz Deo gefühlt schon ziemlich verschwitzt bin (ja, igitt). Und hören tut man mich sowieso bzw. meine Dreikäsehochs, weil mein Nachwuchs gerne quasselt. Trotzdem drängeln sich zwei Frauen einfach vor. Eine ältere und eine jüngere Frau. Ich finde das nicht besonderes nett, will aber nicht pöbeln.

Zu meinen Kindern sage ich dann später, dass man sich nicht vordrängelt, weil es unhöflich und rücksichtslos ist.
Möglicherweise haben mich die zwei Damen gesehen, aber vielleicht dachten sie auch: "Die hat kleine Kinder, die hat Zeit." Schließlich könnte man auch sagen, in Elternzeit ist man nicht so im Stress und auch nicht soviel Wert für die Gesellschaft, weil beruflich nicht (voll) aktiv. - Alle Aussagen schon mehrfach gehört.
Die junge Vordränglerin saß dann übrigens auf ner Parkbank, hatte also wohl auch nicht mehr oder weniger Zeitdruck wie ich.

Was will ich mit dem Beitrag nun sagen?

Dass man nicht immer nur nach dem Äusseren geht.
Wenn jemand kleine Kinder hat, heißt es nicht automatisch, dass er alle Zeit der Welt hat, weil er bzw. sie ja eh "nur" zuhause Kind(er) schunkelt und Hausfrau/-mann ist. Selbst wenn es die Hauptaufgabe zuhause wäre und Geduld von Eltern eh erwartet wird hat man bzw. ich keine Ambitionen ungefragt gerne mal Vordrängler vorzulassen und zehn Minuten länger in der Schlange zu stehen. (Vorsatz für mich selbst: Für den nächsten Vordrängler werde ich mir noch einen passenden freundlichen Satz zurechtlegen. - Vorschläge hierzu gerne per PN oder kommentieren).

Was ich noch mit diesem Post sagen möchte: Nicht jede Mann/jede Frau, die offenbar keinen Nachwuchs an der Hand hat, ist absichtlich kinderlos. Manche haben einen Kinderwunsch, der sich nicht erfüllt, oder sind verwaiste Eltern.

Nehmt also mehr Rücksicht aufeinander, urteilt nicht nach dem was ihr seht und verschont mit unbedachten Aussagen und Tun Eure Mitmenschen. Kinderlose ständig zu fragen, wann denn sich nun endlich Nachwuchs ankündigt, ist meist völlig daneben.
Jemanden zu werten und zu unterstellen, er hätte ja mehr Zeit, weil Hausfrau/-mann, RenterIn, nicht Vollzeit beruflich tätig oder dergleichen, ist genauso dämlich. Vielleicht pflegt der-/diejenige Kinder/Angehörige zuhause aufopferungsvoll und leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Vielleicht arbeitet der-/diejenige nicht Vollzeit, weil ihm/ihr anderes wichtiger ist und er/sie dafür auf anderen Luxus wie Auto/Urlaub verzichtet.

ZUSAMMENGEFASST:
1. NEHMT MEHR RÜCKSICHT! DENKT MANCHMAL BEVOR IHR WAS SAGT/TUT!
2. WENN IHR DOCH (WIE ES EBEN NUNMAL MENSCHLICH IST) INS FETTNÄPFCHEN GESPRUNGEN SEID UND KACKE GELABBERT HABT: BITTE SEID SOVIEL UND ENTSCHULDIGT EUCH!
3. AUCH WENN ES MANCHMAL SCHWERT FÄLLT: WERTET NICHT!

Vermutlich ist das hier die falsche Stelle zu posten, aber ihr/Sie dürft/dürfen es gerne teilen, vielleicht denken manche dann darüber nach.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt Euer/fragen Sie Ihr Gewissen oder Eure/Ihre Lieblingsmenschen.

Foto/Text von Kessler Nicole

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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