Marktwirtschaft frisst Demokratie auf – Oder auf der Suche nach einer glücklicheren Gesellschaft
Ja, so scheint es zu sein.
Selbst die frühe Denker
der sozialen Marktwirtschaft haben
diese These vertreten.
Sie sagen,
dass die Zweckrationalität und -optimierung
keine gesellschaftliche Werteinstellungen schafft,
sondern sie voraussetzt,
vor allem aber sie auf Dauer zerstören wird,
je mehr die Menschen, nach ihrem eigenen Nutzen allein fragen,
je zweckrationaler Menschen denken und handeln.
Das erleben wir gegenwärtig.
Demokratie und Marktwirtschaft
passen nicht wirklich zusammen.
Auf Dauer zerstört die Marktwirtschaft die Demokratie.
In anderen Gesellschaftsformen ist
ein viel rasanteres Wirtschaftswachstum möglich,
aber auf Kosten der Menschen.
So schreibt es jedenfalls auch
der Philosoph Richard David Precht
in seinem aktuellen Buch:
"Auf die Dauer gerechnet wird Marktwirtschaft
deshalb zu einer Belastung und Gefahr.
Je zweckrationaler die Menschen ihren Nutzen kalkulieren,
umso ungesünder wird das gesellschaftliche Klima."
(R.D. Precht,
Die Kunst, kein Egoist zu sein:
Warum wir gerne gut sein wollen
und was uns davon abhält, 2010, Seite 390)
Er will weg vom materiellen Wachstum,
das auf Dauer unsere Gesellschaft und unsere Welt zerstört,
hin zu einem immateriellen Wachstum,
das wirklich die Lebensqualität der Gesellschaft steigert.
Wie ein Alkoholiker an der Flasche
so hängen die Industrieländer am Wirtschaftswachstum.
Mehr Glück hat das nicht gebracht,
sondern nur mehr Sehn-Süchte und Unzufriedenheiten.
Es werden immer mehr Bedürfnisse geschaffen.
Sollten wir dieses "goldene Kalb" nicht endlich schlachten,
statt alles dem Geld zu unterwerfen?
Ja, gibt es nicht vielleicht doch eine Alternative?
Drängt es uns nicht viel eher zum Guten,
weil es sich gut anfühlt,
statt zu immer mehr Kommerz?
Neue Werte braucht das Land.
R. D. Precht will die Kunst fördern, kein Egoist zu sein.
Wir bräuchten nur
unsere wahre Natur als Menschen entdecken.
Ja, was meinen Sie?
Wofür stehen Sie?
Was ist in Ihrem Leben wirklich wichtig?
Was kann unser gemeinsamen Leben besser machen?
Brauchen wir mehr Altruismus, mehr Nächstenliebe?
Wie könnte unsere Gesellschaft reformiert werden?
Ist die Weg in diese Richtung nicht dringend nötig?
Was könnte die ersten Schritte sein?
(Gedanken am Ende des Reformationstages)
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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