Fragen über Fragen
Das sind Fragen, die mich Herzblut und Schweiß kosten und gekostet haben: Soll ich die Wehrpflicht ableisten oder doch lieber verweigern? Soll ich diesen Beruf ergreifen oder doch lieber einen anderen? Schatz, passen wir zusammen, oder nicht? Sollen wir nun im Frühjahr heiraten oder doch erst im Sommer? Sollen wir das Auto jetzt verkaufen - oder doch noch ein paar Jahre damit fahren? Können wir uns den Urlaub leisten? Und wo soll es überhaupt hingehen? Oder bleiben wir, umweltfreundlich wie wir sind, zu Hause? Ist mein Lebensstil eigentlich richtig - oder verschwende ich zu viel Energie und zu viel Zeit? ....
Viele Fragen kann ich überhaupt nicht beantworten. Da bin ich dann froh, wenn der Alltagsstreß schließlich >vollendete Tatsachen” schafft. Aber habe ich das komische Gefühl in der Brust: Ich habe mich mehr treiben lassen, als dass ich meinen Lebensweg selbst bestimmt habe. Ich habe nicht gesteuert, sondern ich ließ mich treiben - wie ein Kapitän, der sein Schiff mit der Strömung treiben läßt und dann nur durch Zufall an der gefährlichen Klippe vorbeischrammt und denkt: “Das ist aber wieder einmal gerade noch gut gegangen.”
Früher, zu vermeintlich heiligeren Zeiten befragten die Menschen den Himmel: das Orakel von Delphi, Naturerscheinungen - Feldherren hat früher Wahrsager dabei. Und auch heute haben die Wahrsager Hochkonjunktur. Nicht nur ich mühe mich mit den großen und kleinen Frage des Lebens ab.
“Antwort auf alle Frage gibt uns Dein Wort!” So heißt es in einem Lied. Der Freunde Jesu war sich da ganz sicher. Ob das für mich auch gilt? Einfach die Bibel aufschlagen und Antworten für mein Leben herauslesen? Blind die Bibel aufschlagen und mit dem Finger auf den Vers zeigen - und dann muß da stehen, was heute für mein Leben wichtig ist. Ich weiß nicht.
Die Freunde Jesu, seiner Jünger ging es nicht nur um eine Frage, die sie beantwortet haben wollten. Sie folgten Jesus nach. Und gerade auf diesem Weg bekamen sie Anworten - frei nach dem modernen Motto: Learning by doing!
Ich will nur kurz anrufen und dann auch gleich die Antwort bekommen. Ich bleibe ungeduldig und drängend - und deshalb bleiben wohl viele meiner Fragen ohne rechte Antwort! Er gibt keine Rezepte, er - von dem wir Christen glauben, dass er das Leben hat. Wir Christen sprechen zusammen mit den ersten Freunde Jesu: “Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.” (Joh. 6, 68) In diesem Sinne Ihnen immer die rechten Entscheidungen und Gottes guten Geist in Ihrem Herzen: Machen Sie’s gut!
Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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