Alles Zufall oder was?
Lieber Leserin, lieber Leser!
Kader - Schicksal - Kismet - Los- Glück - Zufall - Bestimmung.
Wie stehen Sie zu diesen Worten?
Das Wort Schicksal, auf türkisch Kader, ist mir zu schwer, zu tragisch, zu drückend.
Das Wort Los oder Kismet ist ein Wort, das für mich beides zusammen enthält, Zufall und Glück. Ich könnte auch sagen glücklicher Zufall oder zufälliges Glück.
Aber darf ich als Christ überhaupt von Zufall sprechen?
Ich denke schon, denn mir fallen bestimmte Dinge, Menschen und Weisen im Leben einfach zu: Meine Eltern, meine Geschwister, meine Lebensgefährtin, meine Kinder, meine Begabungen, meine Ideen und vieles mehr.
Habe ich diese Zu-Fälle so geplant?
Nein, denn für diese Dinge und Menschen und Weisen haben wir Menschen keinen perfekten Bauplan, keine Verhaltensweise, dass es dann auch wirklich funktioniert, dass es auch wirklich gelingt.
Wenn ich krampfhaft die Frau meines Lebens suche, dann werde ich sie nicht finden. Wenn die Begegnung mit der Frau meines Lebens stattfindet, spüre ich einfach, dass es paßt. Wir sind auf einer Wellenlänge. Oder anders gesagt: Die Chemie stimmt einfach.
Es ist dann nicht geplant. Es passiert einfach. Es ist dann einfach so.
Sind sie geplant - diese Zu-Fälle?
Ich als Christ denke das irgendwie schon.
Es ist mir dann so bestimmt.
Es ist meine Bestimmung. Gott hat es mir bestimmt.
Wir waren als Mann und Frau füreinander bestimmt, sagt das Jubelpaar an der Diamantene Hochzeit.
Heißt das dann, dass ich alles hinnehmen muß,
wie es kommt, dass ich gar nichts dazu tun kann?
Nein, denn was wir Menschen daraus machen, liegt dann wiederum an uns
- etwas Gutes oder etwas Schlechtes daraus zu machen.
Ich kann aus diesen Zu-Fällen eine Last machen. Sie belasten mich. Oder ich kann sie zu einer Freude machen. Sie bereichern und erleichtern mein Leben. Die Beziehung zu eigenen Mutter kann eine Last, eine Belastung für mich sein oder eine Freude, eine Bereicherung.
Wir können als Menschen das Beste daraus machen.
Es liegt an jedem einzelnen von uns. Machen wir also das Beste aus den zu-Fällen unseres Lebens.
Doch natürlich sind auch da meiner Mach-barkeit Grenzen gesetzt. Vieles ist dann wieder bestimmt, doch will ich als Mensch versuchen, das Beste daraus zu machen.
Spreche ich gegen die Planbarkeit und die Planung des Lebens? Nein, aber vieles - so habe ich es erlebt und erlebe es tagtäglich - liegt nicht in meiner Hand oder in der Hand des anderen, sondern es wird uns geschenkt. Ja, ich weiß, ein verzwicktes Thema. Trotzdem will ich das Beste aus dem Leben meiner Lieben und aus meinem Leben machen.
Und ich denke, vor allem die Bestimmung hin zum Guten ist wohl die wichtigste Berufung des Menschen, das Streben nach dem Wohl aller Menschen und aller Kreatur:
“Laßt uns die Liebe leben!
Laßt uns die Gerechtigkeit, die Versöhnung und den Frieden suchen:
Suchet der Welt Bestes!”
Wenn etwas anderes unsere Bestimmung ist - der Reichtum, der Neid, der Sieg, der Krieg, der Kampf jeder gegen jeden, dann wird die Welt, so wir sie kennen, in der Tat an den Machen-schaften der Menschen untergehen.
Anders finde ich es besser:
Gott sagt zu mir, wie er es auch zum Vater des Glaubens, zum Stammvater Abraham sagt:
“Ich segne Dich und Du wirst ein Segen sein.”
(1. Mose 12, 2)
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wunderbare Zu-Fälle, immer gute Los-ungen in Ihrem Leben:
Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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