5. Riskier was, Mensch! Spürs Leben! Steh zu Deinen Gefühlen!

Liebe Leserin, lieber Leser,

jetzt hatte sie es endlich wieder getan.
Doch lange hatte es gedauert.
Jahrelang hatte sie ihre Gefühle verdrängt.
Sie war alles ganz rational angegangen.
Zu oft waren ihre Gefühle mit Füßen getreten.
Immer wieder war sie verletzt worden.
Sie hatte eine Mauer um ihr Gefühle gebaut.
Sie wollte sie nie wieder jemandem zeigen,
doch darüber war ihr Leben schal und leer geworden.
Sie hatte den Kontakt zu ihrem Herzen,
zu ihren Gefühlen verloren.
Immer kälter war es in ihr geworden.
Sie konnte sie sich gar nicht mehr eingestehen.
Immer wieder fragte sie sich:
"Habe ich überhaupt Gefühle?"
Lange Zeit hatte es ihr nichts ausgemacht,
doch jetzt saß sie vor mir.
Wir sprachen über Gefühle,
wie wichtig, wie lebensnotwendig
sie für das Leben sind.
Vor allem Kontakt zu Menschen,
wirklichen Kontakt zu Menschen,
bauen Menschen über Gefühle auf.
Sie sind die universale Sprache,
die jeder versteht.
Vor allem den Kontakt zu sich selbst,
zu ihrer Mitte, hatte sie verloren.
Alles war so egal geworden,
ohne Gefühl, ohne Leidenschaft.
Klar schaffen Gefühle auch Leiden,
eben Leidenschaft.
Und aus Gefühl, eigenem Gefühl, wird Mitgefühl,
das Gefühl für andere.
Ich wünschte ihr,
dass sie die Mauer um ihr Herz
würde einreißen können.
Dieses Jahr an Weihnachten hat sie mir
einen wunderbaren Engel geschenkt.
Ich hatte ihr den Weg zu ihrem Herzen freigeschaufelt.
Sie spürte, ja fühlte das Leben wieder,
war nicht mehr innerlich tot.
Ich hatte ihr eine Brücke gebaut
von der Dunkelheit hin zum Licht,
vom Tod hin zum Leben - eine Auferstehung mitten im Leben.
Sie, liebe Leserin, lieber Leser, riskieren Sie es!
Stehen Sie zu Ihren Gefühlen! Es lohnt sich.
Ihren Lieben und Ihnen gefühlvolle Tage:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen