13. Türchen: Das Licht, das unsere Dunkelheit erhellt
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Weihnachten
– das Fest der Liebe kann mir gestohlen bleiben.“
So stand er vor meiner Tür.
Und ich trat auf die Notbremse.
Ich ließ alles stehen und liegen und
widmete mich der Not seines Herzens.
Er war furchtbar enttäuscht worden.
Er war mitten in der Fremde
und hatte – so meinte er –
die Liebe seines Lebens kennen gelernt.
Doch jetzt war er für eine Woche
auf Lehrgang gewesen
und sie war ausgezogen,
ohne eine Nachricht zu hinterlassen.
Ja, es stimme schon,
dass er im letzten Jahr oft
weg gewesen war wegen seiner Firma.
Schließlich wollte er die Karriereleiter rauf.
Er habe es doch nur wegen ihr gemacht.
Wenn sie irgendwann eine Familie gründen
und Kinder haben wollen,
dann müsse er doch mehr Geld verdienen.
Sie habe alles von sich mitgenommen.
Es gäbe nichts mehr von ihr
in der vormals gemeinsamen Wohnung.
Vergeblich habe er versucht,
mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Doch stets ließ sie sich verleugnen.
Jetzt ist sie weg.
Er wisse nicht warum.
Einfach weg ohne irgendeine Begründung.
Und jetzt sei es kurz vor Weihnachten und
er habe sich eigentlich auf ein Weihnachten
mit ihr gefreut.
Er sei jetzt so schrecklich einsam.
Die Eltern seinen auf Weltreise.
Geschwister habe er keine und
alle Freunde haben schon Familie.
Das sei nur schrecklich für ihn,
dorthin zu gehen.
Ob ich ihm nicht irgendwie helfe könne.
Und ich dachte bei mir:
"Schrecklich, was Menschen
anderen Menschen antun können.
Gott geht nicht so mit seinen Menschen um."
In mir erklang eine adventliche Verheißung Gottes.
Er lässt den Propheten Jesaja sagen:
"Es wird nicht dunkel bleiben über denen,
die in Angst haben." (8,23)
Gott erscheint als Licht in der Finsternis
im Kind in der Krippe.
Und das ist vielmehr als die Kerzen in der Adventszeit.
Wir Christen gehen dem Licht des Lebens entgegen.
Und es kommt immer wieder auf uns zu.
Am Ende wird die Angst aller Einsamen
und Verlassenen zu ende sein.
Sie werden ein Licht am Ende des Tunnels sehen.
Gut, dass mir kurz zuvor eine alte,
kürzlich erst Witwe gewordenen Dame
auch über Einsamkeit geklagt hatte.
Ich stellte den Kontakt her und
die beiden haben miteinander Weihnachten gefeiert.
Und das Schöne - auch im folgenden Jahr
kamen sie gemeinsam zur Christvesper.
Sie wurden sich gegenseitig zum Licht.
Also, liebe Leserin, lieber Leser,
mache Dich auf und werde Licht, denn Dein Licht kommt.
Vielleicht kannst ja Du Einsamkeit aufbrechen
und Angst lindern. Überleg mal!
Da geht bestimmt was.
Weiterhin lichtvolle und behütete Adventstage:
Mach es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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