Vortrag: Gentechnik im Einkaufskorb -- Meitingen "Alte Post"
BN-Landwirtschaftsexperte hält Grüne Gentechnik für überflüssig und unbeherrschbar
In seinem Vortrag „Gentechnik im Einkaufskorb“, zu dem die Ortsgruppe Meitingen im Bund Naturschutz in Bayern e.V. zusammen mit dem Imkerverein Meitingen eingeladen hatte, beschrieb Dipl.-Agraringenieur Johannes Enzler in allen Einzelheiten das weite Feld der Anwendung gentechnischer Methoden im Bereich von Landwirtschaft und Ernährung.
Von Saatgutkonzernen wie Monsanto werden gentechnisch veränderte Pflanzen mit einer Resistenz gegen Totalherbizite oder eingebautem Insektengift (z.B. der sog. Bt-Mais) hergestellt. Nach der sachlichen Darstellung der gentechnischen Verfahren und Anwendungsbereiche ging der Referent auch ausführlich auf die Problematik der „Grünen Gentechnik“ ein.
Die meisten GV – Pflanzen (gentechnisch veränderte Pflanzen) weisen neben Herbizid- und/oder Insektenresistenzen auch noch eine Antibiotikaresistenz auf. Die GV – Kartoffelsorte Amflora, die auch in Deutschland zu Versuchszwecken angebaut wird, wurde wegen der in die Pflanze eingebauten Antibiotikaresistenz von der Europäischen Arnzeimittelagentur als kritisch eingestuft. Eine Übertragung der Resistenz auf menschliche Darmbakterien könnte im Krankheitsfall die Wirksamkeit von Antibiotika gefährden. Höchst problematisch ist auch das Allergiepotential der GV – Pflanzen, über das es keinerlei gesichertes Wissen gibt.
Da die Saatgutkonzerne sich ihre GV – Neuzüchtungen patentieren lassen, ergeben sich für Landwirte zusätzliche Kosten in Form von Lizenzgebühren, die beim Kauf oder Nachbau fällig werden. Vor allem in den Ländern der „Dritten Welt“ ergeben sich fatale wirtschaftliche Abhängigkeiten der armen Kleinbauern.
Da die Mehrheit der Verbraucher in Europa den Einsatz der Gentechnik in der Nahrungsmittelerzeugung ablehnt, sind momentan kaum gekennzeichnete GV-Lebensmittel im Einzelhandel zu finden. Allerdings müssen tierische Produkte nicht gekennzeichnet werden, selbst wenn die Tiere zum Beispiel mit GV – Sojaschrot gefüttert wurden. Dasselbe gilt für Vitamine , Aromen, Enzyme und andere Zusatzstoffe, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt wurden. Will man als Verbraucher verhindern, dass derartige nicht kennzeichnungspflichtigen gentechnisch veränderten Nahrungsmittel im Einkaufskorb landen, so bietet der Einkauf von ökologischen Lebensmitteln die beste Gewähr.
Bürgerreporter:in:Lothar Büch aus Meitingen |
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