Kommt das Haus der Zukunft aus dem 3D-Drucker?
Dr. Fabian Mehring hat sich bei heimischer Bauwirtschaft informiert
Es war kein alltäglicher Termin der Dr. Fabian Mehring, den parlamentarischen Geschäftsführer der FREIE WÄHLER-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag, vergangene Woche auf eine besondere Baustelle in der Region führte. Auf Einladung des Asbacher Bauunternehmers Ulrich Reitenberger tauschte der Landespolitiker seine Krawatte gegen einen Bauhelm um persönlich zu erleben, wie das Weißenhorner Unternehmen PERI, einer der weltgrößten Hersteller von Schalungs- und Gerüstsystemen, per 3D-Drucker ein Haus errichtet.
Die nasskalte Witterung trübte die Begeisterung nicht ein, als vor Ort sichtbar wurde mit welcher Präzision und Geschwindigkeit die Errichtung des Wohnobjektes dank 3D-Druck voranschreitet. „Das könnte ein Fingerzeig in die Zukunft der Bauwirtschaft sein“, zeigte sich Unternehmer Reitenberger beeindruckt von der Innovation und klärte Mehring über die technischen Besonderheiten der Bauweise auf. So werden etwa sämtliche Leitungen in den Wänden bereits vorab per Computer zielgenau eingeplant, wonach der Betondrucker entsprechende Aussparungen vornimmt. „Das zeitintensive Klopfen von Schlitzen entfällt bei der Elektroinstallation komplett“, zeigt sich der Bauexperte angetan. Ganze Einfamilienhäuser, so Reitenberger weiter, könnten per 3D-Druck mittelfristig binnen weniger Tage errichtet werden. „Wenn der Drucker dann schon vor Ort ist, kann seine Präzision beispielsweise auch für spezielle Anfertigungen im Sanitär- oder Küchenbereich Verwendung finden. Es lohnt deshalb auf jeden Fall die weiteren Schritte zur Marktfähigkeit zu gehen und die Potenziale der Durchführbarkeit zu erforschen“, denkt Reitenberger etwa an die Möglichkeit Duschwannen oder Arbeitsplatten bereits im Rohbau einzuarbeiten.
Die Begeisterung auf Seiten der Bauwirtschaft sprang im Zuge dessen auch auf FW-Politiker Mehring über, der sich beeindruckt von den Möglichkeiten zeigte, die der 3D-Druck in der Baubranche eröffnen könnte: „Wann immer ich bislang hiervon gehört habe, klang das wie ferne Zukunftsmusik. Zu sehen, dass diese Technik bereits heute in unserer Heimat zum Einsatz gebracht wird, zeigt welches Potenzial in der Digitalisierung steckt. Nicht zuletzt angesichts des ständig wachsenden Drucks auf dem Wohnungsmarkt in den Ballungszentren könnten solche Bauverfahren einen Quantensprung in der Bauwirtschaft auslösen. Davon würden dann nicht nur die Unternehmen und ihre Mitarbeiter sondern auch die Kunden und das Preisgefüge profitieren“, glaubt Dr. Mehring.
Herausforderungen antizipierten die Teilnehmer des Ortstermins bezüglich der weiteren technischen Optimierung, im Bereich der Genehmigungsverfahren und angesichts der internationalen Konkurrenz. „Auf den Märkten der Zukunft werden diejenigen besonders erfolgreich sein, die frühzeitig den Mut finden innovative Wege zu beschreiten. Es liegt deshalb auch im Interesse der Politik, dass Bayerns Bauwirtschaft an solchen Entwicklungen partizipiert und im Idealfall die Nase vorne hat. Die Politik muss sie deshalb in die Lage versetzen, dabei konkurrenzfähig mit dem internationalen Umfeld zu sein“, fasst Mehring, der als Parlamentarischer Geschäftsführer eine Spitzenfunktion innerhalb der regierenden Bayernkoalition aus CSU und FREIE WÄHLER bekleidet, zusammen. Noch vor Ort sagte der FW-Politiker deshalb zu, Wirtschaftsminister Aiwanger mit Begeisterung von der Innovationskraft der beteiligten Unternehmen zu berichten. Geht es nach Mehring, könnte daraus schon bald ein Pilotprojekt unter wissenschaftlicher Begleitung entstehen, das Potenzial und Entwicklungsmöglichkeiten des 3D-Drucks in der Bauwirtschaft beleuchten könnte. „Gerade in mittelständisch geprägten Schlüsselbranchen wie dem Bau, darf Bayern seine Zukunft nicht verschlafen“, ließ Mehring keinen Zweifel daran am sprichwörtlichen Ball bleiben zu wollen.
Bürgerreporter:in:Team Fabi aus Meitingen |
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