Neujahrsempfang
Im „Meitinger Wohnzimmer“ das neue Jahr mit Licht und Schatten beleuchtet

Von den Heiligen Drei Königen wurden die Gäste im Bürgersaal begrüßt. | Foto: Peter Heider
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Mehr als 250 Besucherinnen und Besucher im Meitinger Bürgersaal folgten der Einladung von Bürgermeister Dr. Michael Higl zum Neujahrsempfang.

Von Peter Heider

Zum traditionellen Neujahrsempfang hatte Bürgermeister Dr. Michael Higl, wie er sagte, in das Meitinger Wohnzimmer, den Bürgersaal eingeladen. Über 250 Gäste folgten der Einladung, der Bürgersaal war brechend voll. Da sich in diesem Jahr am 17. April der Todestag von Meitingens bedeutendsten Bürger, Dr. Max Josef Metzger zum achtzigsten Mal jährt, lautete das Thema des Abends „Das Krumme nicht krumm sein lassen – Dr. Max Josef Metzger und die Zeitenwende“. Als Gastredner wurde in Meitingen Domvikar Ulrich Müller begrüßt.

„Unser Blick in das neue Jahr ist neben Optimismus auch mit Sorgen über die Zukunft getrübt – wir fühlen uns in einer Zeitenwende“, sagte Gastgeber Bürgermeister Dr. Michael Higl in seinen Eröffnungsworten. Er warf die Frage auf, wie Dr. Metzger, der wohl bedeutendste Meitinger Bürger, den aktuellen Krisenmodus in der Welt bewerten würde? Dabei hatten Higl folgende Fragen bewegt. So stellte der Meitinger Bürgermeister als anstehende positive Themen in den Fokus seiner Recherchen dass Meitingen im Mai dieses Jahres das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum mit der französischen Stadt Pouzauges – in der Vergangenheit waren Deutschland und Frankreich noch Feinde – feiern kann und im Juli die Europawahl, bei der jede Stimme zählt, stattfindet.
Weiter fand Higl erwähnenswert, das aus dem ersten Meitinger Kindergarten, den Dr. Max Josef Metzger im Haus Sonnengarten gründete, mittlerweile 13 Kinderbetreuungseinrichtungen mit etwa 1000 Kindern und 200 Fachkräften wurden, es im Markt Meitingen eine Werkstätte für Menschen mit Behinderung gibt und ein weiteres Wohnheim im Entstehen ist. „Das sind positive Entwicklungen, die ganz im Sinne von Dr. Max Josef Metzger wären. Im Rahmen seiner Rück- und Vorschau ging Dr. Higl auch noch auf die enormen positiven Entwicklungen in unserer Gesellschaft im Großen und im Kleinen ein. Erwähnenswert fand er dabei besonders unsere freiheitliche, demokratische Grundordnung, die die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt denn damit wird auch die Erwartung einer Wertschätzung jedes Einzelnen gemeint nicht nur die Zentrierung auf sich selbst. Für eine funktionierende Demokratie sollte man seine Fähigkeiten auch einsetzen, auch über die rein individuellen Interessen hinaus.

Domvikar Ulrich Müller erinnerte an die Zeitenwenden von Dr. Max Josef Metzger, der am 3. Februar 1887 das Licht der Welt erblickte und am 17. April 1944 hingerichtet wurde. Metzger durchlief mehrere Zeitenwenden. Dazu gehörten die Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Folge hygienische und sozialer Missstände in den Städten, der erste Weltkrieg, das Scheitern der Weimarer Republik, das Aufkommen des Nationalsozialismus und die Machtergreifung Hitlers, der zweite Weltkrieg mit den bis zu 80 Millionen Toten, mit den Opfern des Holocausts und anderer Massenmorde. „Zu den großen Stärken von Dr. Metzger gehörte es, mit wachem Sinn, mit hoher Sensibilität und Empathie gesellschaftliche Entwicklungen und Zusammenhänge zu erkennen“, schilderte Domvikar Ulrich Müller. Metzger hatte während seines Lebens viele Visionen. Wegen seiner Vision und seinen Ideen, so Müller, wurde er oftmals belächelt. „Im Nachhinein aber muss festgestellt werden, dass manche seiner Träume – etwa seine Idee von einem Vereinten Europa – weitgehend realisiert sind“.

In gemütlicher und geselliger Runde klang der Abend bei einem Büfett mit unterhaltsamen Gesprächen der Besucher und Gäste aus.

Bürgerreporter:in:

Florian Handl aus Augsburg

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