Sternenkinder-Initiative Meitingen
Buchtipp: Auf Wiedersehen, kleiner Vogel - Autorin Maja Bach
Buchrezension
Auf Wiedersehen, kleiner Vogel!
- Eine Geschichte über das Abschiednehmen und den Tod -
Autorin: Maja Bach
Hardcover, 28 Seiten
Erscheinungsjahr: 2015
Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster
12,95 EUR
Lesealter-Empfehlung: ab 5 Jahren
Inhalt: siehe Foto Buchrückseite
Nachdem meine Töchter gestern einen toten Babyvogel samt toter Spatzenmama auf der Terrasse gefunden haben, schreibe ich heute über das dazu passende Buch eine Rezension:
Auf Wiedersehen, kleiner Vogel!
- Eine Geschichte über das Abschiednehmen und den Tod -
Die Geschichte des Buches spielt zwar im Herbst während wir gerade wieder die Frühlingssonne genießen, aber nachdem vermutlich so einige kleine Vögel gerade schlüpfen und leider viele das Lied vom Tod hören statt flügge zu werden und die eigene Vogelhochzeit zu erleben, bekommt ihr heute diese Buchempfehlung.
Ich habe noch die Ausgabe von 2015, die etwas schlichter – dennoch schön - gezeichnet ist und bei der die Kinder noch etwas jünger aussehen, als in der Ausgabe von 2020.
Wer dieses Buch einem oder mehreren Kindern vorlesen möchte, der sollte sich etwas mehr Zeit nehmen. Nicht nur, weil es auf den Zeichnungen einiges zu entdecken sondern weil es dazwischen vermutlich so manche Fragen zu beantworten gibt. Das soll nun keineswegs davon abhalten, das Buch gemeinsam mit dem/den Kind/ern anzusehen. Auch hier gilt: Es ist nicht schlimm, wenn man keine Antworten auf alle Fragen hat.
Für kleine Leute, die noch nicht ganz so viel „Sitzfleisch am Hintern“ haben und max. eine Pixigeschichte aufmerksam verfolgen können, empfehle ich dieses Buch eher nicht. - Es hat viel Text.
Drei Kinder finden beim Spielen im Garten einen toten Vogel, stellen Überlegungen zum Thema Tod an. Beschließen schließlich, den Vogel wie auch Lotta´s Oma würdevoll zu verabschieden, sogar mit Haarklammern ordentlich zu frisieren (da musste ich ehrlich gesagt laut auflachen. Und ich bin sehr froh, dass meine Kinder nicht darauf bestanden haben, die beiden Spatzen mit ihren eigenen Haarbürsten zu kämmen). Die Beerdigung des toten Vogels ist nicht nur kulinarisch durchdacht (als Leichenschmaus wird ein Keks unter den drei Trauergästen geteilt) sondern auch musikalisch umrahmt („Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“).
Highlight für mich war, als die Kinder einen Brief an Lotta´s tote Oma verfassen, in dem sie die Oma bitten auf den kleinen Vogel im Himmel aufzupassen, diesen Brief an einen Luftballon binden und den Ballon sodann steigen lassen (auch wenn ich Luftballons aus Umweltschutz-Gründen nicht mag).
Sehr schön übrigens finde ich generell kleine Widmungen im Buch. Dieses Buch hat die Autorin Maja Bach ihrer lieben Oma M.B. gewidmet.
Für Menschen, die mit der Idee vom „nach dem Tod in den Himmel kommen“ nix anfangen können, ist es eher nicht geeignet.
Einen Punkt Abzug gebe ich für die Zeichnung der (Regen-) Würmer, die grinsend auf den herabgelassenen Sarg der Oma kriechen. Dies weckt meiner Meinung nach falsche Vorstellungen.
Schließlich sollten in der Tiefe, in der ein Sarg hinabgelassen wird, kein Wurm im Boden hausen.
Und die gruselige Mär von Maden und Würmen an „ordentlich“ beigesetzten Toten wird damit eher geschürt.
Ansonsten sagt mir die Art und Weise, wie die Protagonisten an die Sache herangehen, nämlich kindgerecht und praktisch, total zu.
Die Autorin Maja Bach wurde in Lüdenscheid geboren und hat Architektur in Köln studiert. Dank ihren in den Jahren 2005 und 2007 geborenen Söhnen Ferdinand und Maximilian fand sie die Begeisterung für Kinderbücher und wurde schließlich selbst Kinderbuchautorin. Sie hat ihre Bücher in verschiedenen Verlagen veröffentlicht und ihr Atelier in Erkrath.
Für dieses Buch gibt’s von mir 4 von 5 Sternen.
Kessler Nicole Kristin, Meitingen
Bürgerreporter:in:Nicole Kessler aus Meitingen |
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