Thierhauptener Urgestein Johann Wittmann

von links: Stellvertr. Landrat des Landkreises Augsburg Heinz Liebert, Johann Wittmann, Centa Wittmann, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Thierhaupten Anton Brugger, Altbürgermeister Franz Neher | Foto: Anton Brugger
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  • von links: Stellvertr. Landrat des Landkreises Augsburg Heinz Liebert, Johann Wittmann, Centa Wittmann, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Thierhaupten Anton Brugger, Altbürgermeister Franz Neher
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Lebenslang für „Andere“ da!

Kein Faschingsscherz war es, als der eingefleischte Thierhauptener Johann Wittmann am 11.11.1941 in Thierhaupten das Licht der Welt erblickte. Bis zum heutigen Tag blieb er seiner Heimat und seinem Wohnort treu. Auch seine Frau Centa, mit der er mittlerweile 55 Jahre glücklich verheiratet ist, ist in Thierhaupten geboren und aufgewachsen. 3 Kinder, 2 Töchter und 1 Sohn kamen hinzu und 4 Enkel und 2 Urenkel vervollständigen das Glück der Wittmanns.

Auf ein ereignisreiches Leben kann der gelernte Industriemeister der Metallverarbeitung zurückblicken. Nach seiner Schulzeit in Thierhaupten absolvierte er eine Lehre als Dreher und legte wenig später die Meisterprüfung ab. Im Jahre 1963 wurde geheiratet. Die Kinder kamen, die Familie wuchs, 1966 wurde in Thierhaupten ein Haus gebaut. Berufsbegleitend betreute er 32 Jahre eine Versicherungsagentur. Immer rege, immer aktiv und positiv, das machte sein zufriedenes Leben aus.

Als Jugendlicher begeisterte ihn das Turnen an Geräten – Barren, Reck und Ringe. Wenn er Zeit fand frönte er dem Schachspiel im Sportverein Thierhaupten. Außerdem war er ein leidenschaftlicher Briefmarkensammler.

Sein vielseitiges Interesse bewirkte sein steigendes Engagement in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft. 20 Jahre war er Vorstand, bis heute Ehrenvorstand im Kameraden- und Soldatenverein Thierhaupten. Vereinsausflüge, Betriebsbesichtigungen, Standortbesuche, Frauenausflüge, Kriegsgräberfahrten bis hin zu Trauerreden, Beerdigungen (60) und monatliche Gesellschaftstage waren hier seine regelmäßigen Aufgaben. Er betreute den Verein von 2004 bis 2008 als Schriftführer und Chronist. Von 1984 (Gründungsvater) bis 1987 war er Vorstand bei der Reservisten-Kameradschaft.

Seit dem Jahre 2005 bis heute hat er die Leitung des geselligen „Hoagardn“ einmal im Monat. Eine feste Größe im Markt Thierhaupten, der das gesellige Zusammentreffen der Pensionisten sehr wertschätzt. Über 40 Teilnehmer treffen sich dazu jeden letzten Donnerstag im Monat. Auch Altbürgermeister Franz Neher und 1. Bürgermeister Anton Brugger ist regelmäßiger gern gesehener Gast mit Informationen über die Entwicklung des Marktes Thierhaupten.
Neben Kaffee und Kuchen gibt es dazu jedes Mal einen interessanten Gastvortrag. Ein Abendessen beschließt diesen gemütlichen Donnerstag. Das alles nur finanziert durch Spenden die er selbst organisiert.

Nicht erst heute hat Johann Wittmann die Notwendigkeit einer Vertrauensperson für Senioren bei Alltagsproblemen erkannt und begleitet diese gesellschaftlich wertvolle Arbeit bis heute. Ja man kann sagen – er hat es in Thierhaupten erfunden – und es kann als Vorbild und ausbaufähig für die zukünftigen Herausforderungen in unserer heutigen Zeit dienen. Man muss sich nicht wundern, dass er über dreißig Jahre bis heute auch die Arbeit seiner Frau Centa in der Arbeit des VdK tatkräftig unterstützt.

Und wäre all‘ das für einen Einzelnen nicht schon genug, 40 Jahre hat er für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Haussammlungen durchgeführt. 13 Jahre pflegte er ehrenamtlich das örtliche Kriegerdenkmal. 17 Jahre betätigte er sich als Kirchen- und Klosterführer des ehemaligen Benediktinerklosters Thierhaupten und führte Ortsbegehungen des Marktes Thierhaupten durch. Die Liste läßt sich noch erweitern mit 60 Jahre Mitglied im Sportverein Thierhaupten, (Spender für Fußballtrikots für die Jugend). 40 Jahre Mitglied im Obst- und Gartenbauverein Thierhaupten, 40 Jahre SPD-Ortsverein Thierhaupten, davon 12 Jahre Kassier und 15 Jahre Mitglied im Vorstand der Dorferneuerung Thierhaupten.

Aber auch beruflich stand Johann Wittmann in Nichts nach. Er bildete Lehrlinge aus und wurde aufgrund hervorragender Ausbildungsergebnisse – Fachkraft für Lagerwirtschaft - in den Prüfungsausschuss der IHK Augsburg berufen. Die Prüfungsabnahme erfolgte vor Ort in den Betrieben.

Heute im Rentenalter ist sein Hobby hauptsächlich die Familie, der Garten und gute Nachbarschaftspflege, außerdem sein Kind der „Hoagardn“ und Hilfe beim VdK. Er ist dankbar seiner Frau Centa gegenüber, die auch ihn all‘ die Jahre begleitet und unterstützt hat. Vielleicht lag in der guten familiären Zusammenarbeit und gegenseitigen Dankbarkeit auch ein wenig das Glück der Familie bis heute.

Die Auszeichnung „Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für jahrzehntelange Dienste im Ehrenamt“ im November 2018, persönlich durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, bei einer Feierstunde in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz München, war für Johann Wittmann nicht nur eine besondere Ehre, sondern bestärkt ihn – wie Johann Wolfgang von Goethe so überzeugend gesagt hat – „Man ist nur eigentlich lebendig, wenn man sich des Wohlwollens anderer erfreut!“ Anwesend bei dieser Ehrung waren auch derstellvertr. Landrat des Landkreises Augsburg Heinz Liebert, der ihm ein Kochbuch „Augsburger Landküche“ überreichte, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Thierhaupten Anton Brugger, Altbürgermeister Franz Neher und natürlich seine Gattin Centa.

In diesem Sinne kann man sich nur wünschen, dass Johann Wittmann mit seiner Frau zusammen noch viele Jahre gesund und aktiv bleiben kann und seine lebenslange wärmende Mitmenschlichkeit, Lebensfreude und Begeisterung für das Wohl anderer auch auf die jüngere Generation überspringt.

Bürgerreporter:in:

Hildegard Steiner aus Meitingen

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