SCHLOSS LEITHEIM – Gegenwart und Zukunft
„Museen und universelles Erbe“ lautete das Motto des „Internationalen Museumstages 2007“ auf Schloss Leitheim, dem Schmuckstück des Donautales.
Mehrere Führungen von S. H. Bernhard Frhr. Tucher von Simmelsdorf, fanden an diesem Sonntag statt. Reges Interesse bekundeten die zahlreichen Gäste. Der sonnige warme Tag ließ das Schloss in seinem schönsten Licht erscheinen und so startete die Führung mit der Begrüßung auf der Veranda mit herrlichstem Ausblick über das ganze Tal, in dem schon die Römer den „Süßen Roten“ angebaut haben. Seit 1171 ist Leitheim als klösterliches Weingut nachweisbar.
Bei gutem Wetter sieht man „Schäfstall“. Dort hat schon Napeleon ehemals die Aussicht genossen.
Die Geschichte Leitheims und seines Schlosses ist eng mit der Geschichte des Klosters Kaisheim verbunden. Schloss Leitheim war ein Präsentationsbau zur Entspannung und als Sommerhaus gedacht. 1696 wurde Schloss und Kirche in Leitheim unter Zisterzienserabt Elias Götz als geistlicher Herrensitz erbaut. Mit der wachsenden Bedeutung der freien Reichsabtei Kaisheim erweiterte Abt Coelestin Meermoos von 1748 – 1751 Schloss Leitheim um ein weiteres Stockwerk. 1751 stattete der Maler Godefried Bernhard Goez die Räume von Schloss Leitheim mit einem der bedeutendsten Freskenzyklen des Süddeutschen Rokoko aus.
Im Erdgeschoss lagen bis zum 18. Jahrhundert die Wirtschaftsräume und in der 1. Etage die Wohnräume. Alle klösterlichen Besitztümer gingen in Privatbereich über, so auch dieses. Die Familie von Tucher ist seit 1835 im Besitz von Schloss Leitheim. Das herausragende kulturhistorische Baudenkmal des Schlosses und die überregional bedeutende Kulturarbeit mit den Konzerten wurden mit der Gründung einer Stiftung gesichert.
Die Führung von Baron Tucher ging über das Treppenhaus zu den Wohnräumen hinauf. Das Treppengeländer weist auf Weinranken hin. Die beiden Äbtebilder „Coelestin I. Meermoos und Coelestin II. Angelsprugger hängen dort.
Die Besucher durchstreifen mehrere Räume. Wunderschöne Kaminöfen sind zu sehen und Barockfresken. Ein Barockfresko stellt die vier Jahreszeiten dar. Auch an den Farben im Bild kann man die Jahreszeiten erkennen. Ein helles Grün für den Frühling, rot für den Sommer, braun für den Herbst und blau für den Winter. Einige Porträts der Familie aus dem 18. Jahrhundert schmücken die Wände.
Der Treffpunkt des Hauses war der Rokokosaal, in dem heute die „Leitheimer Schlosskonzerte“ mit internationalen renommierten Künstlern durchgeführt werden. Es beeindruckt den Besucher die geistige Weite dieses Raumes. Die einzelnen zyklisch angelegten Fresken, die fünf Sinne, die vier Elemente, die vier Temperamente und die periodischen Zeitzyklen der vier Lebensalter, der vier Jahreszeiten und des Wechsels von Tag zu Nacht und Nacht zu Tag Sie sind thematisch miteinander verbunden und bilden ein einheitliches ikonographisches Konzept. Gemeinsam veranschaulichen sie die umfassende kosmologische Weltordnung.
Der Rundgang wurde in der Schlosskirche St. Blasius beendet. Prägend für das Raumbild sind die drei schwarz-goldenen Altäre, die als früheste Zeugnisse der im Zusammenhang mit Kaisheim nachweisbaren Schreiner- und Bildhauerwerkstätten nach dem mächtigen, von Andreas Thamasch vollendeten Hochaltar der Abteikirche in Kaisheim gelten.
Information:
Leitheimer Schloßkonzerte
Jutta Frfr. v. Tucher
Telefon 09097/1016, Fax 1019
Bürgerreporter:in:Hildegard Steiner aus Meitingen |
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