"Nicht Verbot, sondern sinnvoller Umgang mit dem Internet"
Sehr informativ war die vom Arbeitskreis "Jugend" organisierte Veranstaltung, dem zahlreiche Eltern ins Rathaus der Gemeinde Ehingen folgten.
"Das Internet - Gefahr im Kinderzimmer".
Klaus Kratzer, langjähriger Polizei- und Jugendbeamter, informierte Eltern über Gefahren und Prävention zum Thema "Internet".
Mit Bild- und Zahlenmaterial machte Kratzer deutlich, dass das Internet künftig den Alltag der Kinder zunehmend beeinflussen werde, und dass es wichtig sei, Kinder und Jugendliche frühzeitig mit der Cyber-Welt und deren Gefahren vertraut zu machen. Die Tatsache, dass 90% aller Haushalte bereits über einen Internet-Anschluss verfügen - oftmals im Kinderzimmer - zeigt, dass hier ein großes Potential an Missbrauch stattfinden kann.
Wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken?
"Interessieren Sie sich als Eltern, was Ihr Kind am Computer tut und suchen sie das gemeinsame Gespräch" appellierte der Beamte an die Eltern. So könne man ein Vertrauensverhältnis mit den Kindern aufbauen und Gefahren erkennen. Vereinbaren Sie klare Regeln über die Internet-Nutzung, beginnen Sie mit der Medien-Erziehung frühzeitig, kommentieren Sie als Eltern Gewalt stets negativ und testen Sie Kinder-Angebote erst einmal selbst." Auch installierte Filter- und Jugendschutzprogramme sowie geeignete Start- und Suchseiten können Internet-Missbrauch erschweren.
Anhand von Kurz-Demos zeigte der Polizist, dass sich mit zunehmender Verbreitung der privaten Internet-Nutzung Fälle häufen, in denen Video-Aufzeichnungen von realer Gewalt und Mobbing auf Webseiten oder Handys von Kindern und Jugendlichen gelangen. "Oft geschieht dies im Rahmen von Mutproben oder zum Spaß". Betroffen sind Kids aller Bildungsgrade. Da fast alle Jugendlichen heute über ein eigenes Handy mit multimedialen Fähigkeiten, wie Kamera etc., verfügen, können Darstellungen sogenannter "Snuff- u. Happy-Slapping"- Videos rasch zu Massenphänomenen werden. Ist das Handy mit einer "Bluetooth"-Schnittstelle ausgestattet, kann der Empfang solcher Videos- und Bilddarstellungen völlig unproblematisch erfolgen. Deshalb appellierte Klaus Kratzer zum Abschluss nochmals an die Eltern, mit den Kindern zu kommunizieren und ihre Medien gelegentlich zu kontrollieren. "Das schafft eine gewisse Sicherheit." Am Ende der Veranstaltung diskutierten Eltern in Kleingruppen weiter. Es wurde deutlich, dass bei diesem Thema großer Gesprächsbedarf herrscht.
Bürgerreporter:in:Anita Schmid aus Meitingen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.