Lausige Zeiten

Der Albtraum für alle Eltern: „Mein Kind hat Läuse“. „Warum ich?“ denken sich die einen; „ die schaun schon so aus!“ die anderen. Oft geht Emotion vor Sachlichkeit, was neben den Eltern vor allem auch für die Kinder zur Belastung werden kann, wenn diese plötzlich wie Aussätzige behandelt werden. Gerade beim Thema Läuse halten sich hartnäckig viele Mythen und Vorurteile. Zum Beispiel der Zusammenhang zwischen Hygiene und Läuse, den es nachweislich nicht gibt, außer das saubere Haare saubere Läuse ergeben.
Warum bekommt man dann Läuse? Dies ist einfach Zufall. Im Normalfall ist irgendwo, in der Regel auf einem anderen Kopf, eine Laus unterwegs. Die Haare der Kinder kreuzen sich und die ein oder andere Laus steigt vom einen auf den anderen Kopf über. Dort angekommen vermehren sich die Läuse und kleben Eier an die Haare. In diesen Eiern reifen die zukünftigen Läuse 8 bis 10 Tage bevor sie als Nymphen auf die Kopfhaut fallen. Dort reifen Sie weitere 7-10 Tage bis sie ausgewachsen und geschlechtsreif sind. Und dann beginnt das Spiel von neuem. In Ihrem Leben klebt ein Lausweibchen bis 100 Eier an die Haare des Betroffenen. Diese bleiben nach dem Schlüpfen als weiße, leere Eihüllen, Nissen genannt, zurück und sind das, was wir im allgemeinen entdecken. Zu diesem Zeitpunkt sind die Nissen aber lediglich ein optisch-kosmetisches Problem, gleichwohl aber ein Hinweis auf einen Befall in der Vergangenheit.
Da Läuse immer von anderen Köpfen kommen, ist das „Läuseproblem“ nicht nur ein Problem der Betroffenen sondern geht alle Kinder und Eltern einer Gemeinschaft an. Statitisch betrachtet weiß nur jeder zweite Betroffene etwas von seinem Befall. Das überrascht nicht, da man sich meisst erst mit dem Thema befasst, wenn in der Einrichtung ein Fall bekannt geworden ist.
Ist dies der Fall sollten Sie zunächst die Köpfe Ihrer Kinder untersuchen. Dazu benötigen Sie eine normale Pflegespülung und einen Läusekamm. Sie waschen ganz normal die Haare und behandeln das feuchte Haar großzügig mit einer handelsüblichen Pflegespülung. Entwirren Sie das Haar mit einem normalen Kamm. Danach wenden Sie den Lauskamm an und streichen mit leichtem Druck der Kopfhaut entlang. Das ist ganz entscheidend, da sich Läuse von unserem Blut ernähren und sich freiwillig nur in Kofhautnähe aufhalten. „Babyläuse“ sind quasi unbeweglich und befinden sich ausschließlich auf der Kopfhaut. Kontrollieren Sie den Kamm auf darin hängen gebliebene Läuse, indem Sie die Haarspülung im Kamm wiederholt auf Küchenpapier ausstreichen. Die Haarspülung hat folgenden Zweck: Durch den Schaum werden die lebenden Läuse in Ihrer Bewegung gehemmt bzw. gelähmt, so dass sie einer Kämmung zugänglich sind. Sie werden nicht getötet, aber entfernt. Werfen Sie das Küchenpapier einfach in die Mülltonne......und keine Angst..die Läuse laufen nicht zurück ins Haus. Generell könne Läuse weder springen, hüpfen, noch fliegen.
Das gilt natürlich auch für die Verbreitung von Läusen. Sie springen nicht vom Kopf eines Kindes auf den Kopf des Nachbarns. Sie müssen einen direkten Kontakt zu den Haaren des nächsten „Opfers“ haben, um übertragen zu werden. Sie hangeln sich mehr oder weniger zufällig von einem Haar zum nächsten.....ist ein fremdes Haar dazwischen, ist es der Laus auch Recht, und schon sind wir auf dem nächsten Kopf.
Bzgl. der Entfernung von Läusen gibt es die abenteuerlichsten Varianten. Vom Fönen bis 4 Wochen Gefrierschrank ist alles dabei, da Läuse weder Temperaturen über 60 °C, noch unter dem Gefrierpunkt mögen.....wer mag das schon. Vom Fönversuch möchte ich dringend abraten. Die Läuse stellen sich unter den Haaren quasi „in den Schatten“. Insofern fehlt durch die Hitze am Ende eher die Kopfhaut auf dem Kopf, denn die Laus.
Generell gilt: Läse überleben ohne Blutmahlzeit maximal 2 Tage. Eine aufgesaugte Laus ist nach zwei Tagen im Staubsaugerbeutel genauso erledigt wie auf dem Teppich im Kindergarten.
Auf die verschieden Möglichkeiten einer Behandlung kann an dieser Stelle leider nicht eingegangen werden. Gerne beraten wir Sie dazu ausführlich in der Schlosspark Apotheke in Meitingen und erläutern Ihnen, auf was besonders zu achten ist. Gerne können Sie uns auch über www.schlosspark-apotheke.com Ihre Fragen stellen.
Das wichtigste ist aber..Keiner hat gerne Läuse, es ist niemand Schuld, es sei denn er behandelt oder untersucht nicht. und....wie gesagt : Es kann jeden treffen.

Bürgerreporter:in:

Oliver Teuber aus Meitingen

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