"Ich bin bei dir - wo du auch hingehst"
Abschlussgottesdienst und Entlassfeier der Meitinger Hauptschüler
Pfarrer Ludwig Hihler freute sich über die stattliche Anzahl der Entlassschülerinnen und Entlassschüler, die teilweise auch mit ihren Eltern zum Abschlussgottesdienst nach St. Clemens in Herbertshofen gekommen waren. Die Lehrerinnen Beate Richter und Marianne Feigl stellten die kirchliche Entlassfeier unter das Motto "Ich bin bei dir - wo du auch hingehst"! Pfarrer Hihler deutete in seiner sehr persönlich gestalteten Predigt den Traum Jakobs, der darin den Himmel offen sieht, der sieht, wie sich Himmel und Erde berühren. Prodekan Ludwig Hihler: "Schaut einmal zehn Jahre eures Lebens weiter. Nicht immer gehen Menschen auf guten und geraden Wegen. Nicht immer sind Menschen wohlgemut und unbelastet unterwegs. Manchmal sind Menschenwege krumme Wege, und oft haben wir Angst vor dem, was kommt". Deshalb sei es gerade wichtig, auf schwierigen Wegen Gott zu vertrauen. "Damals war es Jakob, heute sind es wir".
Im Bürgersaal der Marktgemeinde Meitingen schloss sich die weltliche Feier an. Bürgermeisterin Henriette Kirst-Kopp aus Westendorf, Bürgermeister Alois Pfaffenzeller, Biberbach und Vizebürgermeister Heinz Liebert aus Meitingen erwiesen den Schülerinnen und Schülern ihre Referenz. Für den Elternbeirat der Hauptschule war die Vorsitzende Tanja Bäuerle anwesend, für den neu gegründeten Förderverein war Sigrid Rauh zu Gast. Die Hauswirtschaftslehrerinnen Thea Hölzl, Ines Lubos und Martina Forestieri hatten zusammen mit Schülern ein leckeres Büfett vorbereitet. Marianne Feigl, Musik- und Kunstlehrerin, hatte mit der Klasse 5b zwei Stücke einstudiert, die mit kräftigem Applaus bedacht wurden. Schulsprecher Kastriot Berisha ("Kasi") erfreute mit einer erfrischend vorgetragenen Abschlussrede, die an so mancher Stelle sicher auch zum Nachdenken aufforderte. Die Organisation des Bürgersaals lag in den bewährten Händen von Hausmeisterin Roswitha Kwoczalla.
"Im Gottesdienst wurde das Symbol der Leiter gebraucht. Ihr seid neun oder zehn Stufen Jahr für Jahr hinaufgestiegen. Jede Stufe war gekennzeichnet durch neue Lerninhalte, Hausaufgaben, Probearbeiten, Freuden und Enttäuschungen. Wir Lehrer haben uns bemüht, euch die notwendigen Inhalte zu vermitteln, euch zu erziehen, menschlich zu begleiten, zu fördern, aus euch lebenstaugliche Menschen zu machen, zusammen mit euren Eltern und anderen Personen" so Schulleiter Bernhard Berchtenbreiter in seiner Rede. Und Rektor Berchtenbreiter verwendete weiterhin die Symbolik der Leiter, denn es gelte nun, die persönliche Leiter neu anzulehnen. "Was gibt in Zukunft eurer Lebensleiter Halt und Sicherheit, dass ihr weiterkommt"? Eine ganz persönliche Bitte des Schulleiters lautete: "Wenn ihr in einer Glaubensgemeinschaft groß geworden seid, bleibt ihr treu und sucht in ihr Halt". Bernhard Berchtenbreiter forderte auch die Eltern zum weiteren Festhalten der Lebensleiter ihrer Kinder auf, denn laut einer repräsentativen Umfrage haben 55 Prozent der Eltern in der Erziehung ihrer Kinder abgedankt, das heißt, sie stellen keine sittlichen Anforderungen mehr an ihre Kinder. "Stellt eure Lebensleiter an eine tragfähige Wand, damit eure Zukunft gelingt. Dazu begleiten euch meine besten Wünsche und Gottes Gnade und Segen".
Zusammen mit Tanja Bäuerle und Heinz Liebert zeichnete Rektor Bernhard Berchtenbreiter die Jahrgangsbesten mit einem Gutschein und einem Glückwunschschreiben des Elternbeirates und des Schulverbandes der Marktgemeinde Meitingen aus: Stefanie Armbruster (M 10), Christian Röder (9a), Martin Berchtenbreiter (9b), Sven Franz (9c), Gabriele Meir (9d) und Marina Rathgeber (P 9). Anschließend verteilten die Klassleiter Robert Kempf (M 10), Angelika Heisele (9a), Rosmarie Gumpp (9b), Angelika Rapke (9c), Norbert Rumi (9d) und Robert Walch (Praxisklasse) die Zeugnismappen. Auf die Schnelle fand sich sicher noch der eine oder andere gut gemeinte Ratschlag der Klassenlehrkräfte für die Entlassschüler. Von den 86 Schülerinnen und Schülern der Regelklassen nahmen 82 am "Quali" teil, 66 Buben und Mädchen erreichten dieses Etappenziel, das sind 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Von den 18 Quali-Teilnehmern der M9 schafften 17 diese Prüfung. Aus der Klasse M10 konnte 21 von 22 Prüflingen das Mittlere-Reife-Zeugnis der Hauptschule verliehen werden. Mit großem Stolz verweist Schulleiter Berchtenbreiter auf die Praxisklasse (P-Klasse). "Durch Praktika habt ihr in vielen Betrieben einen guten Eindruck von unserer Schule hinterlassen und durch eure praktischen Arbeiten in der Schule (beispielsweise der Pizzaofen) habt ihr zur Verschönerung des Hauses wesentlich beigetragen". Fast alle 15 Absolventen der P-Klasse schafften durch eine Prüfung in der letzten Woche den erfolgreichen Hauptschulabschluss. Erwähnenswert sei auch, dass bereits 10 der Praxisschüler eine Lehrstelle gefunden haben, ein sehr stolzes Ergebnis. Dank gebührt deshalb auch an den Klassleiter Robert Walch, die Sozialpädagogin Brigitte Klug und ihren Vorgänger Matthias Paesler wie auch dem Hausmeister Hans Peukert, der durch die Arbeit mit der Praxisklasse oft zusätzliche Mühen auf sich nimmt und sein handwerkliches Können unter Beweis stellt. Dank sprach Bernhard Berchtenbreiter auch Schulsekretärin Christine Rieser aus, die durch ihre ruhige und korrekte Art mithilft, eine angenehme Atmosphäre in der Schule zu schaffen. Bürgermeister Heinz Liebert ging in seiner prägnanten Ansprache auf fünf Schlagworte ein: Fehler ("Jeder hat das Recht, in seinem Leben auch Fehler zu machen"!), Freiheit (Mehr Freiheit bedeutet auch mehr Verantwortung), Gemeinschaft (Jede Schulklasse ist und bleibt eine Gemeinschaft, auch weiterhin), Geld ("Bald gibt es euer erstes selber verdientes Geld") und Zukunft ("Sie liegt vor euch - die Hauptschule gibt euch dafür ein gutes Marschgepäck mit"!).
Ergreifend am Schluss das von allen Entlassschülerinnen und Entlassschülern gesungene Lied "Ich wollte nie erwachsen sein" aus dem Musical "Tabaluga" von Peter Maffay. Einstudiert hatten diesen Beitrag Marianne Feigl und Angelika Heisele.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.