Meitinger Wasserkraftwerk
Führung durch die Lech-Elektrizitätswerke

Auf drei Gruppen aufgeteilt informierten sich 60 interessierte Meitinger Bürgerinnen und Bürger  an und im Wasserkraftwerk über die Energieerzeugung  für Meitingen. | Foto: Peter Heider
5Bilder
  • Auf drei Gruppen aufgeteilt informierten sich 60 interessierte Meitinger Bürgerinnen und Bürger an und im Wasserkraftwerk über die Energieerzeugung für Meitingen.
  • Foto: Peter Heider
  • hochgeladen von Anna Pichlmeier

Meitingen. Im Rahmen der Bayerischen Energietage, einer Initiative des bayerischen Ministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, luden die Lech- Elektrizitätswerke (LEW) Meitingens Bürgerinnen und Bürger zu einer Besichtigung mit informativer Führung ins Wasserkraftwerk in der Marktgemeinde ein. Sieben Veranstaltungen dieser Art wurden in Bayern durchgeführt, vor wenigen Tagen nun auch in Meitingen.
Etwa 60, mit Warnwesten ausgestattete interessierte Frauen und Männer, nahmen die Einladung der LEW an um sich im Wasserkraftwerk in drei Gruppen aufgeteilt durch die vier Stationen der Anlage führen zu lassen um Informationen über die wichtigsten Komponenten eines integrierten Energieunternehmens zu erfahren. Die Vortragenden Josef Lay (Museumsführer für das Lechmuseum Langweid), Christian Higl (Abteilungsleiter Projektierung Hochspannung), Andreas Liebbau (Projektleiter Hochspannung Primärtechnik) und Stefan Fettke (Assetmanager Vorstellung Umspannwerk) führten die Teilnehmer zu den Stationen Wasserkraftwerk, Umspannwerk, Batteriespeicher und Solarwerk um sie dort vor Ort über deren Ausstattung zu informieren.
Das besondere Interesse bei den Rundgängen im Werk galt dabei der Anzahl der Transformaten, deren Gewicht und Lebensdauer, der Anlieferung sowie dem Preis der haushohen Trafos. „Vor einigen Jahren lag der Preis für einen Trafo noch bei etwa vier Millionen Euro, heute bezahlt man dafür bereits 12 Millionen Euro“, erklärte Stephan Fettke. Aber auch Fragen über die Magnetfelder, zur Schaltanlagentechnik, über Strompreise und zur Funktion der Anlage wurden gestellt und sachlich sowie auch technisch erklärt.

Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende braucht es nicht nur den Ausbau digitaler Technologien, sondern auch Anpassung der in unserer Landschaft sichtbaren Infrastruktur, wie etwa Umspannwerke, Transformatoren und Leitungen. Die Mitarbeiter der Lechwerke, Josef Lay, Christian Higl, Andreas Liebau und Stephan Fettke erklärten beim Rundgang durch das Werk, wie bewährte und hochmoderne Technologien kombinieren, um ein ganzheitliches Konzept als Symbol für die Energie-wende zu schaffen. Weitere Stationen beim Werksrundgang waren das Wasserkraftwerk, das Umspannwerk, die Batteriespeicher und der Solarpark.
Das Kraftwerk am Standort Meitingen ist das dritte Wasserkraftwerk am Lechkanal neben Langweid und Gersthofen. Es wurde im Jahr 1922 gebaut und gehört seit 2019 zum UNESCO Welterbe. Eine Sanierung der Turbinen fand 2016 statt. Im April 2023 fand die Inbetriebnahme des Batteriespeichers mit einer Speicherkapazität von 7,4 Megawattstunden statt.
Der im Jahre 1898 begonnene Bau des Lechkanals wurde bei Gersthofen in den Lech abgeleitet und in drei Abschnitten gebaut, wobei der letzte zehn Kilometer lange Abschnitt in den Jahren 1919 bis 1922 für das Kraftwerk Meitingen errichtet wurde. Dieser besitzt bis zu acht Meter hohe Seitendeiche die dem Kraftwerk ei-ne Fallhöhe von 13,4 Metern für jährlich rund 83 Millionen Kilowattstunden Strom ermöglichen. Drei Kilometer weiter nördlich mündet der Kanal wieder in den Lech.

Das Kraftwerk wurde als quer über dem Kanal liegender Walmdachbau im Stil der Reformarchitektur gebaut, während die oberhalb liegenden Kraftwerke in Gersthofen und Langweid dagegen noch stärker historische Stilformen zeigen. Das Meitinger Kraftwerk der Lechwerke diente zunächst auch der Stromversorgung, wurde 1928 ausgegliedert in die Siemens Plania AG des im Jahre 1923 in Betrieb genommenen Graphitierungswerkes des Siemens-Konzern, wurde 1928 ausgegliedert in die Siemens Planiawerke AG für Kohlefabrikate , später SIGRI Elektrographit GmbH und ist heute ein Teil der SGL Carbon aber auch allgemein für die Elektrifizierung des unteren Lechtals.

Text: Peter Heider

Bürgerreporter:in:

Anna Pichlmeier aus Augsburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.