Der Edelkrebs - ein heimlicher Bewohner der Gewässer
Der Edelkrebs, auch Flußkrebs genannt war früher überall in Bächen und Flüssen zu finden. Die Krebspest hat ihn dann fast flächendeckend ausgerottet. Erst durch Besatzmaßnahmen konnte er wieder angesiedelt werden. Er vermehrt sich in Baggerseen sehr gut, in Flüssen ist es wesentlich schwieriger.
In Bächen und Flüssen sind leider die Lebensbedingungen nicht mehr so optimal für den Krebs.
Die Krebse leben in selbst gegrabenen Höhlen im Ufer oder verstecken sich unter großen Steinen oder Holz. Sie sind nachtaktiv und sind auch eine art Gesundheitspolizei im Gewässer. Sie fressen Algen, Wasserpflanzen, Würmer, aber ihre Lieblingsspeise sind Fische. Sobald sich ein kranker Fisch dem Gewässerboden nähert versuchen sie ihn mit ihren großen Scheren festzuhalten und zu fressen. Normalerweise bleibt von dem Fisch außer dem Rückgrat so gut wie nichts übrig.
Der männliche Krebs hat wesentlich größere Scheren als das Weibchen. Sie können bis zu 250 Gramm schwer werden. Der weibliche Krebs trägt seine Eier in seinem eingerollten Schwanzfächer spazieren und fächert ihnen dort auch Sauerstoff zu. Wenn die kleinen Krebse dann schlüpfen, sie sind dabei noch glasig durchsichtig, bleiben sie weiterhin im Schutz des Schwanzes ihrer Mutter. Später verlassen sie den sicheren Platz und das gefährliche Leben beginnt. Da die Krebse einen starren Kalkpanzer haben müssen sie sich um wachsen zu können, häuten. Dazu ziehen sie sich in ihre Höhlen zurück. Der Panzer wird weich und der Krebs schlüpft aus seínem Körper, ist butterweich und braucht 2-3 Tage bis sein neuer größer Panzer wieder hart wird. Wird er in dieser Zeit von einem anderen Krebs erwischt wird er sofort gefressen. Im ersten Jahr häuten sich die Krebes bis zu 8 mal, in den weiteren Jahren 3-4 mal im Jahr, je nach Nahrungsangebot. In Gewässern in den sich die Krebse sehr gut vermehren (Überpopulation) müssen sie unbedingt bewirtschaftet, das heißt, dass wieder ein Teil entnommen werden muss, da sonst die Gefahr dass Krankheiten ausbrechen sehr groß ist.
Jeder der mal in den Genuss eines Krebsessens kommt muss also kein schlechtes Gewissen haben.
Bürgerreporter:in:Hubert Schuster aus Meitingen |
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