Austauschen über den Austausch: Treffen von 14 schwäbischen Partnerschaftsvereinen in Meitingen
Sind Städtepartnerschaften noch zeitgemäß? Wie hält man kommunale Partnerschaften lebendig? Wie kann man jüngere Leute und Jugendliche dafür begeistern? Um sich zu diesen Themen auszutauschen, trafen sich Vertreter aus 14 schwäbischen Vereinen für Städtepartnerschaften im Meitinger Rathaus. Das Partnerschaftskomitee Meitingen-Pouzauges hatte zu der Runde eingeladen, die sich jährlich an einem anderen Ort zusammenfindet.
Als Gastreferentin war Dr. Eileen Keller vom Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg eingeladen. Sie stellte eine 2017 gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung erstellte Studie zu den deutsch-französischen Partnerschaften vor. Sie gewährt Einblick in Intensität der Partnerschaften, welche Bevölkerungs- und Altersgruppen sich beteiligen oder ob im Zeitverlauf sich die Partnerschaft eher abschwächt oder vertieft. Auch Vereine aus der Runde hatten sich an der Umfrage beteiligt, die insgesamt die Aussagen von über 1300 Partnerschaften aus Deutschland und Frankreich abdeckt. „Wir wollten bewusst den Blickwinkel ändern und eine Außensicht vornehmen“, erläutert Andrea Gärtner, Mitglied des vierköpfigen Vorstandsteams des Meitinger Komitees. „Die Studie kann als Benchmark für den eigenen Verein und als Ideenfundus zugleich dienen.“
Im ersten Teil der Veranstaltung begrüßte Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl die Gäste und führte in die Marktgemeinde sowie die Anfänge der Partnerschaft kurz ein. Gärtner stellte das Partnerschaftskomitee, das mit Astrid Fritsch vom Vorstandsteam sowie Claudia Buchschuster und Marie Carbonnel vertreten war, sowie einige Höhepunkte der vergangenen Jahre vor: ein „Treffen auf halbem Wege“ mit den französischen Freunden oder erfolgreiche Aktivitäten vor Ort wie eine Karikaturenausstellung oder einen Französischen Abend.
Im Anschluss war jeder vertretene Verein aufgefordert, ebenfalls zwei bis drei Höhepunkte seiner Partnerschaftsarbeit zu erläutern und aufzuschreiben. „Die gesammelten Stichpunkte können allen anderen wieder eine Anregung für die eigene Arbeit sein und“, erläuterte Gärtner, „man hat einen Ansprechpartner für detaillierte Fragen gleich mit dabei.“ Viele Vereine beschäftigen sich mit denselben Themen: Helfer motivieren, Teilnehmer für Fahrten in die Partnerstadt mobilisieren, Interesse bei der Jugend wecken. Doch es helfe nicht, Probleme nur zu benennen. „Wir müssen nach Lösungen suchen, und das geht gemeinsam besser. Die vielfältigen Erfahrungen bringen auch neue Impulse und motivieren für die Arbeit“, ist Gärtner überzeugt.
Referentin Keller zeigte sich sehr angetan von dem regen Austausch unter den Vereinen, die aus den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries sowie Neuburg-Schrobenhausen anreisten. „Eine ähnliche Plattform ist mir aus Baden-Württemberg nicht bekannt“, berichtete Keller. „Behalten Sie diese Form des Austausches bei“, appellierte sie an die Teilnehmer. Das nächste Treffen ist zumindest schon geplant: das Partnerschaftskomitee Blindheim, Landkreis Dillingen, erklärte sich als Ausrichter für 2019 bereit.
Info:
Partnerschaftsvereine in Nordschwaben, die Interesse an diesem Austausch untereinander haben, können sich melden bei: Andrea Gärtner, info@partnerschaftskomitee-meitingen.de.
Bürgerreporter:in:Martin Stäbe aus Meitingen |
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