Martinskirche auf dem sagenumwobenen Christenberg und Otto Ubbelohde
Der Sonntagsausflug führte uns bei herrlichem Wetter zu einer der geschichtsträchtigsten Kirchen im Marburger Land überhaupt, auf dem Christenberg bei Münchhausen.
Mit Landschaftsbildern und Kirchen, die die Schönheiten unserer näheren Umgebung zeigen, hat der Goßfeldener Maler Otto Ubbelohde auch die Martinskirche mit einer prägnanten Federzeichnung gemalt. Nicht nur durch die Illustration der Grimm'schen Märchen hat der Künstler weltweite Berühmtheit erlangt. So nutzte er die Martinskirche als Vorlage für das Märchen "Aschenputtel" ebenso, wie das nahe Küsterhaus für das Hexenhaus in "Hänsel und Gretel".
Der Turm und das Schiff der romanischen Kirche auf der ehemals keltischen Siedlung stammt aus dem 10. Jahrhundert, der gotische Chor wurde 1520 erbaut. Die Außenkanzel (13. Jahrhundert) zeigt, dass dort Gottesdienste für große Menschenmassen gehalten wurden. Sie ist gleichzeitig ein immer wiederkehrendes Motiv in Otto Ubbelohdes Illustrationen.
Aus dem heutigen Blickwinkel des Fotografen betrachtet kann man feststellen, dass das Bild des Künstlers, schon vor über hundert Jahren gezeichnet, noch heute aktuell und fast unverändert ist.
Die sogenannte Bonifatiustrappe, etwas unterhalb der Kirche gelegen, erinnert uns an die Christianisierung vom Christenberg aus im 8. Jahrhundert. Der Sage nach stammt die Spur des Fußabtritts von dem irischen Missionar Bonifatius, der später von Amöneburg, Fritzlar und Fulda aus unsere Region zum christlichen Glauben bewegen wollte.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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