GELIEBTES SPANIEN – TEIL 21: SIEBEN INSELN IN EINER: TENERIFFA

Die raue Küste des Anaga Gebirges bei Almáciga
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Dass das Image der Insel Teneriffa speziell in Europa nicht adäquat ist, liegt teils an der dilettantischen Arbeit der kanarischen Tourismusbehörde aber auch an den All-Inclusive Touristen, die kaum ihr weltweit austauschbares Hotel oder Ressort verlassen. Pool, Bar und Buffet sind nahe und bequem erreichbar und auf den internationalen (Un-)Geschmack ausgerichtet. Vielleicht wagt der unbedarfte Touri zumindest einmal ein Herzklopfen (und überhöhten Fahrpreis) für einen geführten Ausflug in einem Bus, wo man die Illusion hat, Land und Leute zu sehen; bei dem jedoch auch schon wieder alles vorprogrammiert ist. Das hat Teneriffa, das politisch zu Spanien aber geografisch zu Westafrika gehört, nicht verdient. Teneriffa ist eine der schönsten Inseln der Welt.

Alle Landschaften der anderen Kanarischen Inseln El Hierro, La Gomera, La Palma, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura findet man auf dem Minikontinent Teneriffa (mit Ausnahme der Sanddünen von Fuerteventura und Maspalomas, GC). Die Insel erreicht mit dem Berg Teide eine Höhe von 3718 Metern und ist deshalb in einen feuchten und grünen Norden und einen trockenen, ewig sonnigen Süden geteilt. Grund für diese Extreme ist der beständige Nordostpassat, der seine Feuchtigkeit an den nördlichen Berghängen ablegt. Horizontale Landschaften ziehen sich mit 28 unterschiedlichen Klimazonen um die Insel. Außerdem gibt es im äußersten Norden und Westen zwei Bergzüge (Anaga und Teno), die viele Millionen Jahre älter sind, als das Zentrale Bergmassiv.

Der interessierte Besucher kann nach jeder Kurve oder Wegbiegung atemberaubende Ausblicke haben. Der beste Weg, um sich in dieses Wunderland zu verlieben sind Wanderungen durch die unterschiedlichsten Landschaften. Von den hellen Sandstränden des Südens zu den schwarzen Lavastränden des Nordens. Durch endlose Bananenplantagen und Tomatenfeldern hinauf in die landwirtschaftlich genutzte Höhenlage unter dem Weinbaugebiet und den darüber liegenden Pinienwäldern bis in die Lavalandschaften der Vulkankrater (Las Cañadas). Durch die vom Passat getränkten nebligen Lorbeer- und Baumheidewälder im Teno- und Anagagebirge und deren schroffen Steilküsten, verlassenen Weilern und geheimnisvollen Schluchten und Wasserstollen.

Individualtourismus ist das Zauberwort, um diesen kleinen Kontinent zu erlaufen, zu erleben und zu erfahren. Glauben Sie nicht den Reise(ver)führern und schwingen Sie sich auf zu einem ungefährlichen Abenteuerurlaub mit Herzklopfen auf einer wahren Schatzinsel jenseits der All-Inclusive Abzocke. Betrachten Sie in Ruhe eine kleine Auswahl meiner eigenen Fotos aus 45 Jahren Liebe zu Teneriffa.

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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