Letzter Brief

Letzter Brief

Zitternd fährt die Greisenhand
über das Papier,
an vergilbter Zimmerwand
schlägt dumpf die Uhr halb vier.
Im letzten fahlen Tageslicht
versuchen trübe Augen
zu lesen, doch gelingt es nicht,
zum Weinen sie nur taugen.
Die Worte verschwimmen,
so inhaltsschwer,
der Schmerz des Begreifens
wiegt zentnerschwer
und etwas in ihr zerbricht.
Tränen rinnen durch’s Gesicht,
tropfen auf’s Papier,
zerknittert,
altes Herz allein,
verbittert…
Einsamkeit klebt an den Wänden,
Stille wird zur Qual,
das Blatt entfällt den Greisenhänden,
es gibt kein Nächstesmal…

(Erschienen auch in der Anthologie 2019 "Ausgewählte Werke XXII", Bibliothek deutschsprachiger Gedichte)

Weitere Beiträge zu den Themen

EinsamkeitGreisenalterBriefGereimtes&UngereimtesTrauerGedichte gafrise

18 Kommentare

Danke, lieber Rainer!
Freue mich sehr, endlich wieder ein Lebenszeichen von Dir zu hören / lesen !

Lieben N8gruß!

Und oft so zeit- und lebensnah...!!!
Liebe Grüße
Ralf

Ralf und Walter, freue mich, dass Ihr reingeschaut und eine Spur hinterlassen habt ..
Danke!!

Ja, in den Worten von Berthold Brecht liegt tiefe Wahrheit!

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

LangenhagenFotogalerieADFC LangenhagenCCLRadtourBildergalerieKulturRathausFahrrad - LiebhaberRegion Hannover4 JahreszeitenFahrrad

Meistgelesene Beiträge