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Deutlicher Sinnes- und Wertewandel – Weltgebetstag in Godshorn

Freitag, den 1. März 2013, 18.00 Uhr. Überall auf der Welt wird der Weltgebetstag gefeiert. Ich war in Godshorn, beim ökomenischen Gottesdienst in der Gemeinde Zum Guten Hirten dabei. Die Kirche war nicht ganz voll aber doch gut besucht. Nach der fast einjährigen Vorbereitung der Godshorner Frauengruppe, unter der neuen Leitung von Roswitha Wiener, wurde ein ungewöhn- licher Gottesdienst abgehalten. Begleitet durch die 10-köpfige junge Musikgruppe conTAKT wurde das Motto verlesen: „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen!“ Das Partnerland in diesem Jahr war unser Nachbarland Frankreich.

Frauen aus der Gemeinde spielten Sprechrollen, in denen sie französiche Einwanderer, Migranten und Flüchtlinge, Fremde in der Fremde darstellten. Sie erzählten von ihren Alltagsproblemen. Der oft neuen Sprache, die es zu erlernen galt. Von der Zähflüssigkeit der Behörden bei sozialen und finanziellen Entscheidungen. Über die Missachtung der Menschlichkeit bei sexuell ausgebeuteten Frauen sowie die Ausbeutung von männlichen Arbeitskräften. Über die soziale Kälte.

Sehr schnell wurde deutlich, dass die Französische Problematik der deutschen sehr ähnelt. Parallel ging der acht Jahre andauernde Abschiebungsfall der Türkin Gazane Salame aus Hildesheim durch die aktuelle Presse. Auch die Öffnung der EG-Grenzen zu Rumänien und Bulgarien wirft ähnliche Problematiken auf. Es ist sicher zunächst eine politische Aufgabe, hier Grundlagen zu schaffen, die „lebbar“ sind und zukünftige menschliche Lösungen für eine neue Generation ermöglichen. Auch die Gemeinsamkeit der Religionen, die Ökumene, die alle einen positiven Kern für das Leben und das Morgen haben, sollten mit dem Weltgebetstag aufgerufen und aktiviert werden.

Ich empfand diesen Gottesdienst als besonders, eindringlich und hervorragend gestaltet und organisiert.Das nachfolgende französisch geprägte Buffet, ebenfalls von den aktiven und erfahrenen Frauen der Frauengruppe zusammengestellt, bot Zeit und Gelegenheit für einen regen Austausch. Zu diesem Feiertag gaben die Godshorner eine größere Kerze an die Gemeinde Engelbostel weiter. Im Jahre 2014 wird Engelbostel als Partnerland Ägypten begrüßen. Für das nächste Jahr würde ich mir wünschen, dass das Profil des Weltgebetstages weiter geschärft wird. Die Öffentlichkeit braucht einfache und damit verständliche Argumente, die die kirchliche Plattform vergrößern und die Ziele des Weltgebetstages erneut fokussieren. Für mich hat sich deutlich gezeigt, dass wir nur gemeinsam Zukunftsprobleme lösen können und dass wir auf dem besten Weg sind, einen Sinnes- und Werte-wandel herbeizuführen. Die Kirchen sind dabei eine noch kleine aber besonders entwicklungsfähige Plattform. Vor allem sind es aber die Menschen, die progressiv die Mitmenschen in ihrer Not erkennen und nicht nach Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht urteilen sondern spontane Hilfe an-bieten. Selbst dann, wenn die Hilfe zur Selbsthilfe abgestempelt wird.

Leider hat dieser Weltgebetstag erneut eine Chance verspielt, der Ökumene ein gemeinsames Gesicht und eine Zielrichtung zu geben. Die Menschen, um die sich die Gemeinde bemüht hat, wurden entweder nicht eingeladen oder sie wollen mit ihren Problemen nicht in die Öffentlichkeit. Nehmen wir ihnen die Angst. Engagieren wir uns und suchen wir nach Gemeinsamkeit. Ich weiß: Es ist schwer. Aber es ist möglich.

Während die Politik sich noch immer mit neuen Wortschöpfungen und Worthülsen beschäftigt, brauchen wir Taten, die grundsätzlich etwas verändern. Die neuen Worte allein, wie Migration, Inklusion und runde Tische mit Fernsehgrößen ändern allein nichts. Bildung ist unser erstes Geschenk. Und Zuhören unser zweites. Seit Freitag höre ich zu.

austrianer / 03.03.1912-14:56

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