Bilder aus Langenhagen
Auf Sonntags-Safari in Krähenwinkel

Die Großen Blaupfeile (Orthetrum cancellatum) trocknen sich im Paarungsrad nach ihrem unfreiwilligen Bad im Kleingewässer im Sand (Foto: Katja Woidtke)
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  • Die Großen Blaupfeile (Orthetrum cancellatum) trocknen sich im Paarungsrad nach ihrem unfreiwilligen Bad im Kleingewässer im Sand (Foto: Katja Woidtke)
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Wenn ihr euch auf eine spannende Safari mit wilden Jägern, schillernden Fliegern und zirpenden Hüpfern begeben wollt, reicht es oft schon, die Natur in eurer Nachbarschaft zu besuchen. Wir waren zur Kartierung an der Kreyen Wisch unterwegs und haben dort faszinierende Naturbeobachtungen machen können.

Gleich neben dem Krähenwinkler Rodelberg liegt die Fläche, die der NABU Langenhagen mit finanzieller Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung im Winter 2015 / 2016 renaturierte. Die vorher landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche wurde in artenreiches Grünland umgewandelt. Ein Kleingewässer wurde angelegt und Hecken wurden gepflanzt. Schon nach kurzer Zeit zeigten sich erste Erfolge auf der Kreyen Wisch.

Es ist  Anfang September, die Sonne scheint, es weht nur ein laues Lüftchen und vereinzelt sind ein paar Wolken am Himmel zu sehen - ideale Bedingungen, um mit der Kamera auf die Pirsch nach Insekten zu gehen. Die gibt es inzwischen reichlich auf der Kreyen Wisch. Schon in der Goldrute an der Infotafel tummeln sich Schwebfliegen und Feuerwanzen. Die Gemeine Feuerwanze fällt vor allem durch ihre rot-schwarze Zeichnung gleich ins Auge. Und das Zirpen der Heuschrecken von der Wiese klingt wie Musik in unseren Ohren. Doch wir haben an diesem Nachmittag unseren Fokus auf die Libellen am Kleingewässer gelegt. Schnell entdecken wir einige Großlibellen die unentwegt über die Wasseroberfläche fliegen. Wenn ihr selbst schon einmal unterwegs gewesen seid, um Libellen zu fotografieren, wisst ihr, dass euch mit Geduld und ein Fünkchen Glück schöne Motive vor die Linse kommen können. Und Geduld ist an diesem Nachmittag wirklich gefragt, denn Große Königslibelle, Heidelibelle und Großer Blaupfeil scheinen einfach nicht rasten zu wollen. Langsam schleichen wir um das Gewässer und haben dann doch Glück. Im warmen Sand am Rande der Wiese entdecken wir neben dem Kleinen Feuerfalter, einem Schmetterling aus der Familie der Bläulinge, auch eine Heidelibelle und einen Großen Blaupfeil, die hier jeweils ruhen.

Weniger Glück hat eine Großlibelle, die wir leider nicht auf unsere Speicherkarte bannen und somit auch nicht bestimmen können. Erst nur im rasanten Flug über das Kleingewässer unterwegs, macht die dunkel gefärbte Libelle endlich Rast in den Binsen. Doch ehe wir die Kameras gezückt haben, gibt es einen gewaltigen Platsch - ein Teichfrosch schnappt sich die Libelle und taucht mit ihr ab. Was für eine Naturbeobachtung! Leider war dies das einzige Exemplar dieser Libellenart an diesem Nachmittag.

Einmal am Gewässerrand unterwegs, schauen wir etwas genauer zwischen den Binsen und Rohrkolben nach Libellen und werden belohnt. Neben der Großen Pechlibelle bei der Paarung können wir auch mehrere Exemplare des Kleinen Granatauges beobachten. Typisch für diese Libellenart aus der Familie der Schlanklibellen ist die rote Färbung der Facettenaugen bei den männlichen Tieren. 

Große Blaupfeile ziehen im Paarungsflug über das Kleingewässer, als sie aus heiterem Himmel von einer Großen Königslibelle attackiert werden und unfreiwillig im Wasser landen. Die Männchen dieser Art aus der Familie der Edellibellen sind bekannt für ihr aggressives Revierhalten. Schnell können sich die Großen Blaupfeile aus ihrer misslichen Lage befreien und landen immer noch vereint im warmen Sand, um dort zu trocknen. Etwas weniger spektakulär, aber nicht weniger schön sind da die Beobachtungen rund um eine Ackerhummel, mit denen wir unsere Sonntags-Safari in Krähenwinkel beschließen. Sie brummt gemütlich auf der Wiese bei der Suche nach Nektar von Blüte zu Blüte. Fasziniert von der Vielfalt, die nach so kurzer Zeit bereits auf der Fläche zu finden ist, machen wir uns auf den Heimweg. Wir freuen uns schon auf die nächste Safari in Langenhagen - gespannt, was uns dann vor die Kamera kommen wird.

Achtung: Die Fläche Kreyen Wisch ist nicht öffentlich zugänglich. Doch auch ein Spaziergang um das Gelände ist lohnenswert.

Katjas Naturbeobachtungen

 

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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