Bilder aus Langenhagen
Zum Tag des offenen Denkmals ins Bahnhofsgebäude Langenhagen

Das Bahnhofsgebäude in Langenhagen hatte zum Tag des offenen Denkmals 2017 seine Türen für Besucher geöffnet (Foto: Katja Woidtke)
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  • Das Bahnhofsgebäude in Langenhagen hatte zum Tag des offenen Denkmals 2017 seine Türen für Besucher geöffnet (Foto: Katja Woidtke)
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"Macht und Pracht" lautete das Motto zum Tag des offenen Denkmals 2017, an dem auch das Bahnhofsgebäude in Langenhagen seine Türen für Besucher geöffnet hatte. Familie Barsch hatte das Gebäude 2013 erworben, restauriert und umgestaltet und aus einer Schmuddelecke in Langenhagen ein kleines Schmuckstück mit Restaurant, Veranstaltungsraum, Büros und Wohnung gezaubert.

An diesem Tag wurden den Gästen Einblicke gewährt, die ihnen sonst verborgen bleiben. Bei Führungen berichteten die Eigentümer aus der Geschichte des 1920/21 erbauten Gebäudes. Und damit die Besucherinnen und Besucher diese Führungen garantiert nicht verpassten, machte Claus-Peter Enders von der Historischen Eisenbahn-Uniform Gruppe Minden stilecht mit einem lauten Trillern aus seiner Bahnhofspfeife darauf aufmerksam.
 
Schon 1914 war das Gebäude von der Königlichen Eisenbahndirektion geplant und dann Anfang der 1920er Jahre in norddeutscher Klinkerarchitektur erbaut worden. Bahnhofsdienststelle und Bahnmeisterei hatten hier ihre Räume. In der großen Empfangshalle mit den blaugrün glasierten Kacheln erinnern heute noch die Beschriftungen über den verschiedenen Räumen an ihre ursprüngliche Nutzung. Neben der Fahrkarten-Ausgabe und Gepäck-Aufgabe gab es hier auch Wartesäle für die Reisenden, die in verschiedene Klassen eingeteilt waren. In diese Räume ist das Café und Restaurant Emma eingezogen, dass nicht nur zum Tag des offenen Denkmals seine Gäste mit Kuchen, Torten und feinen Speisen verwöhnt. 

Ein Höhepunkt der Führung war für viele der Blick hinter die Bahnhofsuhr auf dem Dachboden. Beeindruckend waren auch die schweren, wuchtigen Dachbalken und die geschwungenen Ziegel, die erstaunlicherweise, wie das Gebäude insgesamt, im Zweiten Weltkrieg keinen Schaden genommen hatten. Auf dem Dachboden konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Führung außerdem einen Blick auf den ehemaligen Abort werfen. Der war jedoch überhaupt kein "stilles" Örtchen, wenn die Züge direkt vor dem Gebäude vorbei donnerten. Mit dem Einbau moderner Fenster wurde es im Gebäude etwas ruhiger. Auch ein zauberhaftes Detail im Fensterglas der Treppenhaustür fand Interesse bei den Besuchern. Wer genau hinschaute, konnte in dem Originalglas die Blüten von Stiefmütterchen erkennen.    

Über den Seiteneingang zum Bahnhof ging es abschließend am Graffiti vorbei zum Durchgang zu den Gleisen. Das Graffiti war 2015 mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung Langenhagen in einem Workshop von Schülerinnen, Schülern und dem Künstler Christos Pitis gestaltet worden. Der nun hell erleuchtete Durchgang zu den Gleisen war zur EXPO 2000 umgebaut worden. Damals noch knallbunt, strahlt er heute in hellem Weiß und leuchtet den Fahrgästen den Weg zur S-Bahn.

Wer nach der spannenden Führung weitere Informationen zur Geschichte des Bahnhofs bekommen wollte, hatte in der angebotenen Ausstellung die Gelegenheit dazu. Auch Ulrike Jagau und Gabriele Spier von der Arbeitsgruppe GLIEM (Ganz Langenhagen ist ein Museum) hatten sich an diesem Tag gerne Zeit genommen. Sie hatten Broschüren dabei, in denen alle bisher erarbeiteten Stationen ihres Projektes nachzulesen sind und verrieten, dass auch in der kommenden Weihnachtszeit der Bahnhof wieder zur Haltestelle Advent mit buntem Programm werden wird. Dass die Besitzer viel Liebe in die Restaurierung und Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes gesteckt haben und Langenhagen kulturell bereichern, wird auch dann wieder zu erleben sein.

Bereits im letzten Jahr hatte der Bahnhof im Advent seine Türen geöffnet.



Mit Katja durch Langenhagen

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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