Möge Dir Gold aus den Haaren wachsen!
Symbolträchtig und prachtvoll sehen die Hochzeiten in Kambodscha auf den Bildern aus, die Sarin Kim den Besuchern der Asiatischen Frauengruppe gezeigt hat.
Beim letzten Treffen der Asiatischen Frauengruppe am 17. Juni im Pavillon Sollingweg 94b in Langenhagen hat Sarin Kim, gebürtige Kambodschanerin, einen Vortrag über ihre alte Heimat Kambodscha gehalten.
Ein auf den ersten Blick sehr erklärungsbedürftiges Hochzeitsbild zeigt, wie der Vater der Braut mit einer Schere andeutet, die Haare seiner Tochter abzuschneiden. Die Besucher waren erstaunt: „Warum macht er das? Schneidet er tatsächlich ihre Haare?“ Sarin konnte alle beruhigen, denn dies geschah nur symbolisch. Unter den Haaren der Braut hatte man zuvor Gold versteckt, was symbolisiert, dass aus ihren Haaren Gold wächst. Die Ehe soll also mit Gold und Reichtum anfangen.
Auf einem anderen Hochzeitsbild sahen wir einen Bräutigam bei der Hochzeitszeremonie mit einem kleinen Schwert, das er vor seine Braut hält. Sarin erklärte auch hier die symbolische Handlung - der Bräutigam wird seine Braut beschützen. Bemerkenswert war außerdem, dass die Braut bei dieser Hochzeit zehn verschiedene Kleider getragen hat, wie Sarin erzählte.
So prachtvoll eine Hochzeit auch ist, das Leben im Alltag Kambodschas ist doch ganz anders. Sarin zeigte anhand von Bildern, wie im Alltag mit Wok und Holzkohle gekocht wird.
Wenn man in Kambodscha in einem Dorf lebt, verläuft zum Beispiel auch das Einkaufen teilweise anders als wir es kennen, so gibt es beispielsweise eine Fleischverkäuferin, die auf einem Moped mit einer großen Kiste Fleisch von Dorf zu Dorf fährt und hupt, damit man weiß, dass sie kommt – ähnlich den fahrenden Eisverkäufern in Deutschland. Gehandelt wird gleich direkt neben dem Moped.
Und auch wie mühsam und hart die Arbeit ist, die kleinen zarten Reispflanzen mit der Hand in das schlammige Reisfeld zu setzen, war auf den Bildern von Sarin zu sehen.
Es war ein sehr lebhaftes Gespräch an diesem Abend, das Sarin noch mit einer typischen Süßigkeit aus Kambodscha verschönert hat: mit Pandanblättern aromatisierter Klebereis, umhüllt mit geraspelter Kokosnuss und geröstetem Sesam. Sie war sehr lecker, es ist nichts übrig geblieben.
An diesem Abend war auch Hemasiri Warnakulasooriya, ein Mitglied des Integrationsbeirates Langenhagen, zu Besuch. Auch Hemasiri wird zu einem späteren Zeitpunkt in der Asiatischen Frauengruppe seine alte Heimat Sri Lanka vorstellen, worauf wir uns schon sehr freuen.
Sarin hat einen Blick in ihre alte Heimat gezeigt, der den meisten Besuchern verborgen bleibt. Dies hat diesen Abend besonders interessant gemacht, es war eine wundervolle Bilderreise!
Bürgerreporter:in:Asiatische Frauengruppe aus Langenhagen |
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