Mit Drahtesel und Dieselross Engelbostels südliche Gemarkung erkundet

Wilhelm Eike erläutert den Verlauf der Gemeindegrenze
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Wer im Süden seines Heimatortes Wärme und orientalische Bauten erwartet, liegt als Engelbosteler genau richtig. Davon konnten sich nämlich 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Fahrrad- und Planwagentour am 20. September 2011 überzeugen. Dazu eingeladen hatte Wilhelm Eike welcher damit sein Versprechen von der vorjährigen Tour ins nördliche Engelbostel, die SPD-Heimatkunde fortzusetzen, einlöste. Unter Führung von Wilhelm – der mit seinem Oldtimer-Trecker „Fendt Dieselross“ den Planwagen des Treckerklubs zog – ging es zunächst los in Richtung Berenbostel. Am Hundesportvereinsgelände vorbei, über holprige Feldwege und durch eine prächtige Eichenallee, schließlich über die Autobahn und über den Mittellandkanal erreichte die Truppe das erste Ziel in der Nachbarstadt Hannover, das enercity HolzenergieCenter auf dem Gelände des Heizkraftwerkes Stöcken. Hier wird die Abwärme des Kraftwerkes genutzt, um Brennholz – Scheite und Hackschnitzel –, welche vor Ort gesägt und gespalten werden, zu trocknen. Dazu stehen vier Trocknungscontainer zur Verfügung, in welchen bei 175 Grad Celsius innerhalb von 6 Tagen das Brennholz so getrocknet wird, dass es sofort zum Heizen verwendet werden kann - im Freien würde dies mindestens zwei Jahre dauern. Mit dem Heizmaterial werden Krankenhäuser und Schulen beliefert, aber auch Privatabnehmer können direkt ihren Bedarf decken.
Nach einer halben Stunde rauchten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur die Köpfe von der Wärme neben den Trocknungscontainern, sondern auch von den kompetenten technischen Erläuterungen der enercity-Mitarbeiterin, Frau Schwöll-Wegner, welche abschließend besonders stolz berichtete: „Unser Projekt zur Nutzung der Abwärme des Kraftwerkes trägt derart zur Klima- und Umweltschonung bei, dass es sogar mit EU-Mitteln gefördert wird.“
Weiter ging es die südliche Gemarkungsgrenze Engelbostels entlang, bis in das Wohn- und Industriegebiet Hannovers „Schwarze Heide“. Ein absoluter Höhepunkt war dort der Besuch in der Sami-Moschee. Dieses Gotteshaus der Ahmadiyya Muslim Gemeinde (AMJ) wurde 2008 fertig gestellt und bietet auf einer Gesamtgebetsfläche von über 390 Quadratmetern Platz für etwa 300 Personen, was etwa der Anzahl der Mitglieder in Hannover dieser Glaubensgemeinschaft entspricht. In dem mit schweren Teppichen ausgelegten Gebetsraum erläuterten die Herren Naweed Asif und Ansar Khan Grundwissen zum Islam. Besonderen Wert legten sie auf die Ausführung: „Frieden, Sicherheit und Ordnung werden als wesentliche Voraussetzungen für den materiellen, moralischen und geistigen Fortschritt der Menschheit betrachtet, sie sind wichtige Charakterzüge des Islam“. In seinen Dankesworten bestätigte Eckart Brix (Vorsitzender der SPD-Abteilung Engelbostel) diese Grundeinstellung mit dem Hinweis darauf, dass der AMJ vom Deutschen Verfassungsschutz nicht beobachtet wird.
Zur Stärkung für die Weiterfahrt wurden alle Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet und mit einer herzlichen Einladung zum nächsten Tag der Offenen Tür verabschiedet.
Besonders interessant waren im Verlaufe der Heimfahrt die Ausführungen von Wilhelm Eike zum Grenzverlauf zwischen Engelbostel, Hannover und Schulenburg, welcher höchst verwirrend liegt. Nicht selten müssen Engelbosteler Landwirte, um auf ihren Acker zu gelangen, durch Schulenburger Gebiet fahren.
Nach fast drei Stunden Erkundung endete die Tour an der Alten Schule „Kreuzwippe“ und alle verabschiedeten sich mit Begeisterung und der Vorfreude auf die nächste SPD-Heimatkunde in 2012.

Bürgerreporter:in:

Johann-Wolfgang Strauß aus Langenhagen

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