Besuch der Hobby-Kunstgruppe Krähenwinkel/Kaltenweide in Quedlinburg

„Herr Heinrich saß am Vogelherd ...“
Wer kennt nicht das Gedicht, das beschreibt, wie Heinrich der Vogler die Nachricht erhält, dass er zum König gewählt wurde.
Die Hobby-Kunstgruppe Krähenwinkel/Kaltenweide hatte Gelegenheit, auf einem Tagesausflug nach Quedlinburg den „Finkenherd“ kennenzulernen, wo der Sage nach dieses Ereignis stattgefunden hat. Quedlinburg ist aber auch die Stadt, in der der Pädagoge Johann Guthsmuths geboren wurde, der als Zeitgenosse von Goethe die Körperausbildung, das Turnen von Jugendlichen einführte und das erste systematische Lehrbuch der Turnkunst 1793 verfasste. Auch die Wiege des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock stand in Quedlinburg. Er besuchte hier auch das Gymnasium und ihm ist ein Museum gewidmet.
Auf einem Stadtrundgang mit einem freien Stadtführer in der Tracht der mittelalterlichen Bettelmönche erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes über die Stadt und das Leben im Mittelalter. Quedlinburg gehört mit über 80 ha bebautem historischem Stadtkern, dem Abteigarten und Brühl-Park zum Welterbe der UNESCO. Ein riesiger Bestand an alten Fachwerkbauten aus verschiedenen Zeit- und Stilepochen machen Quedlinburg zu einem Musterbeispiel der Entwicklung des Fachwerkbaus. Klöntüren und Ladenschluss konnten vor Ort vorgeführt werden.
Über die Altstadt ragt der Schlossberg mit der mehr als tausendjährigen romanischen Stiftskirche, in der man den Domschatz besichtigen kann, der Zeugnis ablegt über 900 Jahre Quedlinburger Damenstift, zuerst als geistliches, nach der Reformation als weltliches Stift. Die Äbtissinnen verwickelten sich zeitweise in Machtkämpfe mit den weltlichen Herren. Seit 994 besitzt Quedlinburg Stadtrecht, als Symbol der Marktfreiheit und städtischer Unabhängigkeit wurde im 15. Jahrhundert ein Roland aufgestellt.
Langeweile kam unter den Teilnehmern bei den vielen anschaulich erzählten Geschichten des Bettelmönches nicht auf, sie regten an, beim nächsten Besuch sich vielleicht die verschiedenen Museen, die Feininger-Galerie und den Domschatz zu besichtigen.